Ja, fast hätte ich gar nicht gewusst, was ich diesmal im bus(ch)funk schreiben soll. Da kam mir eine Mail von MAN zu Hilfe. Sie nahm Bezug auf den Fakt, der vor einem Monat an dieser Stelle zu lesen war: „MAN stellt auf dem RDA-Workshop 2015 in Köln nicht aus.“ Die Reaktion von MAN darauf ist so schön, dass ich diese Antwort hier zur Gänze wiedergeben will. Alwin Berti, Marketing- und Kommunikationsleiter bei der MAN Truck & Bus Deutschland, schrieb:

„Mit dem bus(ch)funk ist es manchmal so eine Sache … Vielleicht haben diesmal ja Laute von wilden Tieren die Dekodierung der getrommelten Nachricht gestört, oder Ihre Enigma hat versagt? Fakt ist: MAN nimmt am RDAWorkshop teil. Ich freue mich schon heute auf Ihren Besuch am gewohnten Platz und unseren gemeinsamen Presseabend – voraussichtlich wieder im Brauhaus Früh.“ Das ist doch mal ein Text! Also, die wilden Tiere lassen wir mal außen vor und eine Enigma-Maschine würde den budgetären Rahmen unseres Hauses sprengen. Uns bleibt nur, den eigenen Ohren zu trauen. Zum Zeitpunkt des Drucks der Februarausgabe war der Stand der Dinge ein solcher, wie er hier vermeldet wurde. Eine so brisante Information veröffentlichen wir nur, wenn sie aus absolut verlässlicher Quelle, aus erster Hand stammt und durch Dritte bestätigt wird. Bei den Kölner Messeveranstaltern hat diese Nachricht des geplanten Fernbleibens von MAN natürlich keine Begeisterung ausgelöst. Wenn im Folgenden ein Umdenken, aus welchen Gründen auch immer, den Weg nach Köln wieder öffnete, dann freut uns das. Für die Branche, für den Workshop, für MAN und natürlich auch für uns, denn das Kölsch im Früh – besten Dank für die Einladung! – ist ja wirklich nicht zu verachten.

Ein Blick auf die Zulassungsstatistik 2014

Ein Blick nach oben auf dieser Seite zeigt die Zulassungsstatistik für neue Busse ab 8 Tonnen im Jahr 2014 in Deutschland. Evobus (Mercedes-Benz und Setra) zieht einsam seine Bahn und vergrößert seinen Marktanteil auf 57 Prozent. Ein Vorsprung größer noch als der von Bayern München in der Bundesliga auf den Rest der Tabelle. MAN (MAN und Neoplan) verliert weitere Marktanteile und geht unter die 20 Prozent Marke. Inkludiert sind dabei gerade mal 139 Neoplan-Busse, die 2014 abgesetzt wurden. Scania ist von seinem Ziel, die Nummer 1 der Importeure zu werden, noch weit entfernt. Da dürften noch ein paar Jährchen ins Land gehen, bevor man Iveco mit seinem starken Crossway gefährlich werden kann. Fast 10 Prozent Marktanteil erreichte Iveco. Otokar dümpelt etwas vor sich hin, offenbar hatte man die notwendigen Produkte nicht rechtzeitig am Markt. Unterm Strich, der Busmarkt ist mit 4.738 Neuzulassungen gegenüber den Vorjahr fast konstant geblieben, Evobus ist der große Gewinner.

Luxemburg zahlt sogar 11 Euro Mindestlohn

Wenn man mit Busunternehmern in diesen Tagen spricht, beherrschen zwei Themen das Gespräch. Busfahrer fehlen und der Mindestlohn nervt. Arbeitsstunden müssen detailliert dokumentiert werden. Vor allem die Bestimmung, bei Transitfahrten durch Deutschland für die Dauer der Durchfahrt den Fahrern auch 8,50 Euro Mindestlohn zahlen zu müssen, heizte jüngst die Emotionen an. Die EU intervenierte. Die Regelung wurde erst einmal ausgesetzt. Aber das Damoklesschwert „Mindestlohn“ pendelt weiter. Man stelle sich nur vor, wenn jetzt auch andere europäische Länder verlangten, dass deutsche Busunternehmer bei Fahrten durch deren Länder, den landesüblichen Mindestlohn zahlen müssten. Da müssten deutsche Busunternehmer noch tiefer in die Tasche greifen. Der Mindestlohn liegt nämlich in Luxemburg bei 11,10 Euro, Frankreich zahlt 9,43 Euro, Belgien 9,10 Euro, die Niederlande 9,07 Euro und Irland 8,65 Euro. Alle über dem deutschen Mindestlohn von 8,50 Euro. Schöne Bescherung!

Einige Personalien zum Abschluss

Bezüglich der RDA-Wahlen und GBK-Wahlen im April in Leipzig konnte ich auf Nachfrage Folgendes in Erfahrung bringen. Hannes Staggl, Vorstandsmitglied des RDA, kandiert wieder. Busunternehmer Heinrich Marti wird ebenfalls wieder als Vorstandsmitglied des RDA kandidieren.  Aus dem GBK-Vorstand scheidet er jedoch aus. Damit wird für diese GBK-Position ein Nachfolger gesucht. Paketer Konrad Behringer teilte mit, dass er für das Amt des Vizepräsidenten nicht mehr kandidieren werde. 
Und dann gibt es noch eine Personalie in eigener Sache. Bertram Petzoldt aus Dresden, der Rechtsfragen der Branche in einer eigenen Rubrik im Bus Blickpunkt beantwortet, ist seit 1. Januar neuer Geschäftsführer des Landesverbandes Sächsischer Omnibus- und Touristikunternehmen (LSOT).