Heute feiert die neue Busmesse Bus2Bus in Berlin ihre Premiere. Die gemeinsame zweitägige Messe des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) und der Messe Berlin eröffnete um 09.30 Uhr ihre Tore.

BDO-Präsident Wolfgang Steinbrück war bei der Eröffnung der Messe nicht präsent, da er verhindert gewesen sei, aus diesem Grund eröffnete Vize-Präsident Karl Hülsmann die Bus2Bus.

Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der Zeitpunkt für so eine Messe wie Bus2Bus jetzt genau richtig sei, da sich die Busbranche im Umbruch befinde.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ging in seiner Rede vor allem auf die Rolle des Fernbusses ein und erklärte: "Wir haben mit der Liberalisierung eine Erfolgsgeschichte geschrieben." Und diese Erfolgsgeschichte soll auch weitergeführt werden. Dobrindt bleibt trotz weiter gestiegener Fahrgastzahlen in Fernbussen dagegen, die Lkw-Maut auf Busse auszudehnen. "Solange ich sehe, dass wir mit dieser Branche Wachstumschancen haben, will ich keine zusätzliche Belastungen einführen", sagte Dobrindt bei seiner Eröffnungsrede in Berlin. Die Bundesregierung prüft derzeit auf Betreiben des Umweltministeriums, ob die Abgabe auch für Busse fällig werden soll. "Das ändert nichts daran, dass es am Schluss eine politische Entscheidung ist", sagte Dobrindt.

Gut vier Jahre nach der Freigabe des Fernbus-Marktes 2013 zeigte sich die Branche auf der Messe Bus2Bus in Berlin zufrieden. "Die Fahrgäste lieben den Fernbus", sagte Karl Hülsmann, BDO-Vizepräsident. Die Branche habe ihre Innovationsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im vergangenen Jahr haben die Deutschen erstmals rund 24 Millionen Fahrten im Fernbus zurückgelegt - ein Plus von 4,3 Prozent.

Der Verkehrsminister deutete vor den Branchenvertretern an, dass Elektrobusse stärker gefördert werden könnten: "Ich wünsche mir deutlich mehr Dynamik." Er rief die Kommunen und Unternehmer auf, die Förderung stärker zu nutzen oder Hinweise zu geben, wie höhere Anreize für die teurere Technik geschaffen werden könnten. Derzeit würden 45 Elektrobusse gefördert, weitere 55 Anträge lägen vor. Darüber hinaus wies Dobrindt Forderungen zurück, vor der Bundestagswahl im September an der Novellierung des PBefG und somit an den Bedingungen für Ausschreibungen von Buslinien im Nahverkehr zu rütteln. Dobrindt sagte, am Vorrang eigenwirtschaftlicher Angebote halte er fest. "Der Markt muss wirken und der Staat kann helfen, nicht umgekehrt."