„Um unsere Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, brauchen wir CO2-neutrale Technologien im Verkehr“, betont Bundesminister Volker Wissing (FDP). „Der ÖPNV spielt hier eine ganz zentrale Rolle. Unser Förderprogramm bringt in den kommenden Jahren rund 5.000 saubere Busse auf die Straße. So kommen wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher: Bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren.“ Der Bundesverband VDV steht dieser Forderung allerdings eher kritisch gegenüber, er fordert eine Quote von 65 Prozent emissionsfreier Busse ab 2030, die volle Emissionsfreiheit dagegen erst für 2035 (siehe auch den neuen Bus Blickpunkt hierzu, der in diesen Tagen ausgeliefert wird!).

Gefördert werde die Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben. Dazu gehören Batteriebusse (inkl. Batterie-Oberleitungsbusse/BOB), Brennstoffzellenbusse (inkl. Busse mit Brennstoffzellen als Range-Extender, wie der Merceses-Benz eCitaro fuel cell oder der Rampini Hydron) und Biomethanbusse. Auch die Umrüstung von konventionellem auf alternativen Antrieb und die zum Betrieb notwendige Lade-, Betankungs- und Wartungsinfrastruktur werde unterstützt, wie sie zum Beispiel das Unternehmen Pepper Motion anbieten (siehe das Interview mit CEO Andreas Hager im neuen Bus Blickpunkt!). Interessenten können ihre Skizzen zum Vorhaben ab dem 20. Juni 2023 bis zum 10. September 2023 über die Bewerbungsplattform easy-Online einreichen.

 

Klimaschutzbeitrag oder Einsatzkontext der Busse als zentrale Kriterien

Als zentrale Kriterien für eine Berücksichtigung im Antragsverfahren werden unter anderem der Klimaschutzbeitrag (unter Berücksichtigung der voraussichtlichen CO2-Vermeidung) oder der Einsatzkontext der Busse (ÖPNV, sonstige Verkehre) einbezogen. Auch die Elektrifizierungsanteile an der Gesamtflotte im Fuhrpark des Betreibers, d.h. der Anteil, der auf alternative Antriebe umgestellt werden soll (unter Berücksichtigung derzeitiger und voraussichtlicher Anteile von Bussen mit alternativen Antrieben), sowie der notwendige Förderbedarf fließen in die Entscheidung mit ein.

Die eingegangenen Skizzen werden separat für die unterschiedlichen Antriebssysteme betrachtet, wobei es eine Obergrenze an zu beantragenden Fördermitteln je Vorhaben geben wird. 

 

Vergabe der Fördermittel erfolgt in einem wettbewerblichen Verfahren

Mit der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr unterstützt das BMDV seit September 2021 die Marktaktivierung und den Markthochlauf von Bussen mit klimafreundlichen, alternativen Antrieben. 

Die Richtlinie wurde mit einem Gesamtfördervolumen von 1,75 Milliarden Euro bei der EU-Kommission notifiziert. Ein Teil der Mittel wird im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt.

Nach vorläufigen Einschätzungen können mit der Richtlinie des BMDV rund 5.000 Busse mit alternativen Antrieben auf die Straße gebracht werden. Das Förderpotenzial der ersten Aufrufe liegt bei etwas mehr als 4.000 Bussen bei rund 120 Verkehrsunternehmen. Nach aktuellen Berechnungen wird sich damit der aktuelle Gesamtbestand an Bussen mit elektrischem Antrieb in den kommenden Jahren mehr als verdreifachen. Zusammen mit den ebenfalls förderfähigen Machbarkeitsstudien werden aktuell mehr als 250 Verkehrsunternehmen unterstützt, darunter auch zunehmend kleine und mittlere Unternehmen (KMU's).

 

Online-Seminar zum Förderaufruf

In einem Online-Seminar am 06. Juli 2023 von 10 bis 11 Uhr geht das BMDV gemeinsam mit der NOW GmbH und dem Projektträger Jülich (PtJ) detailliert auf die Inhalte des neuen Förderaufrufs ein. Hier können Sie sich anmelden.