In Abstimmung mit den Landesverbänden wurde dafür ein Katalog mit weitergehenden Vorschlägen ausgearbeitet. Diese orientieren sich an der tatsächlichen Lage in den Betrieben und sollen deren Fortbestand in unverschuldeter Lage sichern. Denn die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung zur Rettung von Unternehmen lassen den Mittelstand und damit die meisten Busbetriebe in Deutschland außen vor, so der BDO.
„Zwischen den aufgelegten Fonds für große Konzerne und Kleinstbetriebe drohen Unternehmen mittlerer Größe vergessen zu werden“, macht der Verband in einer Pressemitteilung deutlich und warnt gleichzeitig vor den wirtschaftlichen Folgen. Wenn nicht schnell passgenaue Schritte zur Rettung eingeleitet werden, sei eine dramatische Welle unverschuldeter Insolvenzen nicht mehr zu verhindern. Nun müsse die Politik zu ihrem Wort stehen und geeignete Maßnahmen ergreifen.
Am 24. März 2020 hat der BDO der Katalog mit dringend notwendigen Maßnahmen für das Fortbestehen der mittelständischen Bustouristik in Berlin vorgelegt. In Folge der Ausbreitung des Coronavirus und der damit verbundenen Reiseverbote ist die finanzielle Lage der Unternehmen in diesem Marktsegment bereits hoch dramatisch. Auf der einen Seite sind bereits Vorauszahlungen an Leistungsträger erfolgt, auf der anderen Seite stehen Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber den Kunden aufgrund höherer Gewalt – damit stehe man kurz vor einer Insolvenzwelle.
Bei den allermeisten Unternehmen im Gewerbe würden die bislang von der Bundesregierung in Aussicht gestellten beziehungsweise aufgelegten Hilfsinstrumente nicht greifen, so der Branchenverband. Garantierte Summen in Milliardenhöhe seien maßgeschneidert auf die Unterstützung von Kleinstbetrieben sowie für die Stützung von Großkonzernen ausgelegt. Ein Großteil der mittelgroßen Unternehmen drohe dagegen in der dazwischen klaffenden Lücke zu verschwinden.
„Die Lage im Bustourismus ist dramatisch. Es gibt derzeit keinerlei Einnahmen – und das in einer Zeit des Jahres, in der die laufenden Kosten und die im Vorlauf getätigten Ausgaben wieder erwirtschaftet werden müssen. Nun kommen noch die Rückzahlungsverpflichtungen an die Kunden hinzu. Noch in den nächsten Tagen werden die ersten Unternehmen untergehen. Viele, viele weitere müssten kurz danach folgen, wenn jetzt nicht schnell der versprochene Rettungsschirm nachgebessert wird. Es muss Hilfe geben für die große Zahl der Unternehmen, die weder Kleinstbetrieb noch Großkonzern sind. Damit sind unzählige Arbeitsplätze und leistungsstarke mittelständische Strukturen gefährdet. Das Aus für hunderte – wenn nicht sogar tausende – Unternehmen kann und muss jetzt verhindert werden“, erklärt die BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard zur Situation in den Bustouristik-Unternehmen.
Maßnahmenkatalog des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (.pdf)