Von einem Großteil der mittelständischen Busunternehmen in Deutschland werde die von Bund und Ländern beschlossene neue Rettungsmaßnahme dringend benötigt. Deshalb ist es aus Sicht des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) erforderlich das „ergänzende Hilfsinstrument“ unverzüglich zu aktivieren, um eine drohende Pleitewelle zu verhindern.
Anders als bei den bisherigen Hilfen müsse der Zugang zudem möglichst unbürokratisch erfolgen können und sich eng an der Praxis der betroffenen Unternehmen orientieren. Beispielsweise müssten die häufig benachteiligten Mischbetriebe im Busgewerbe die besonderen Lasten einzelner Geschäftsteile auch gesondert geltend machen können. Darüber hinaus sei bei der Berechnung von Rettungsmitteln die Einführung eines Unternehmerlohns zwingend erforderlich.
Der BDO erneuert mit Blick auf die Entwicklungen der kommenden Wochen ebenso seine Forderung nach Perspektiven, die für Klarheit und Planbarkeit für die Busbranche sorgen. Die Grundlagen dafür sollen endlich mit der Einführung einer belastbaren Teststrategie sowie europaweit einheitlichen Regelungen für zusätzliche Möglichkeiten für Geimpfte gelegt werden.
„Die Busbranche in Deutschland trägt in der Corona-Krise seit mehr als einem Jahr eine gigantische Last. Monatelange Fahrverbote und die anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens rauben den meisten mittelständischen Busunternehmen jegliche Geschäftsgrundlage. Es war längst überfällig, dass Bund und Länder die besonderen Opfer einzelner Wirtschaftszweige für Gesundheitsschutz und Gemeinwohl anerkennen und mit dem angekündigten ‚ergänzenden Hilfsinstrument‘ für eine Abfederung sorgen“, macht BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard deutlich.
Erneut vermisse man aber in den Beschlüssen des Gipfels, dass eine konkrete Auseinandersetzung mit den weiteren Perspektiven für die Reisewirtschaft erfolgt. „Wir fordern, dass endlich klare – europaweit gültige – Regeln für die Reisemöglichkeiten von Geimpften beziehungsweise von Menschen mit negativem Corona-Test eingeführt werden. Die wichtige Osterzeit wird für Busunternehmen in diesem Jahr leider erneut zu einem Desaster. Jetzt muss alles dafür getan werden, dass an Pfingsten bessere Bedingungen herrschen. Bund und Länder müssen mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung die Grundlagen dafür legen, dass die Voraussetzungen für verantwortungsvolles Reisen so schnell wie möglich geschaffen werden“, betont Leonard weiter.