Auseinandergesetzt haben sich die Tagungsteilnehmer u.a. mit aktuellen Initiativen von EU-Kommission und EU-Parlament. Beide berücksichtigten die Interessen und Eigenheiten der Busbranche derzeit nicht ausreichend, hieß es. Zwar seien erhebliche Verbesserungen bei den Lenk- und Ruhezeiten für den Personenverkehr erzielt worden, die Umsetzung derselben scheitere jedoch häufig an der überbordenden Bürokratie und der nicht einheitlichen Kontrollpraxis in den Mitgliedstaaten. In keinster Weise nachvollziehbar sei insbesondere die Verschärfung der Mitführungspflichten des „grünen Fahrtenheftes“ zur Unterscheidung von Linien- und Gelegenheitsverkehr. Die Verbände fordern daher die Abschaffung des „grünen Fahrtenheftes“ und eine europaweite Vereinheitlichung der Kontrollpraxis.

Außerdem bekräftigten die Verbände ihre Forderung nach Bürokratieabbau auch im Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen im EU-Parlament über die Pauschalreiserichtlinie. Haftungsregeln dürften nicht weiter einseitig zulasten der Unternehmen gehen, ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen Verbraucherschutz und Unternehmensrechten müsse sichergestellt werden, um zu verhindern, dass die Pauschalreise „unter die Räder“ käme.

Durch Austausch und Zusammenarbeit im DACHL-Raum könnten die Interessen der Busunternehmen in den vier Ländern aktiv in Brüssel und Straßburg vertreten werden, so die Präsidenten und Geschäftsführer der Verbände. Vor diesem Hintergrund wiesen sie auch auf die Bedeutung der Kooperation mit den internationalen Verbänden unter dem Dach der International Road Transport Union (IRU) hin, da die Herausforderungen der Zukunft nicht an Landesgrenzen haltmachten, sondern eine bestmögliche Vernetzung erforderten. Die IRU sei von zentraler Bedeutung für die internationale Busbranche.

 

Hintergrund

Beim sogenannten DACHL-Treffen kommen einmal im Jahr die Präsidenten und Geschäftsführer der Busverbände aus Deutschland (bdo), Österreich (WKO, Fachverband Bus), der Schweiz (ASTAG/Car Tourisme Suisse) und Luxemburg (FLEAA) zu einem Arbeitstreffen zusammen. Der Austragungsort wechselt unter den teilnehmenden Ländern. In diesem Jahr fand die Zusammenkunft in Luxemburg statt.