„Eine Unternehmensgeschichte wie aus dem Bilderbuch“, zeigte sich der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der feierlichen Eröffnung der „Gigafactory 1“ beeindruckt von der einzigartigen Erfolgsgeschichte von Akasol und hob die Bedeutung des Unternehmens für den Wirtschaftsstandort Darmstadt hervor. Zudem zeige die Erfolgsstory des Batteriesystemherstellers, dass „Ökologie und Ökonomie keinen Gegensatz bilden müssen“, unterstrich Al-Wazir. „Gegründet von einem jungen Unternehmer aus Süddeutschland zusammen mit Forschern und Entwicklern der TU Darmstadt, hat die Akasol AG es immer geschafft, sich an der Spitze der technologischen Entwicklung zu behaupten. Akasol zählt heute zu den entscheidenden Akteuren auf dem Markt“, sagte der Wirtschaftsminister. Das Beispiel Akasol zeige, so Al-Wazir weiter, „welche Qualität der Standort Hessen hat, welche Relevanz die vielfältige Hochschullandschaft für die wirtschaftliche Entwicklung Hessens hat und welches Potenzial nachhaltige Technologien haben, um zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen und wirtschaftliche Dynamik zu generieren“, betonte er.

Neben Tarek Al-Wazir nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft an der Eröffnungsfeier teil. Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, der ursprünglich persönlich in Darmstadt erscheinen sollte, gratulierte Akasol in einer persönlichen Videobotschaft.

Im Industrie-Standard 4.0 – mit vollautomatisierten, robotergestützten Fertigungsprozessen – werden aktuell in der „Gigafactory 1“ im Drei-Schicht-Betrieb von Montag bis Samstag Batteriesysteme produziert, mit denen jährlich bis zu 6.000 Busse elektrifiziert werden können. Den Löwenanteil der Arbeit erledigen derzeit acht Roboter in der hochautomatisierten Fabrik. Die jährliche Produktionskapazität soll sukzessive erhöht werden. Bis Ende 2022 soll diese von aktuell 1 GWh auf 2,5 GWh und je nach Kundenbedarf dann auf bis zu 5 GWh erweitert werden können. D.h. in der vollen Ausbaustufe können zukünftig jährlich über 10.000 Nutzfahrzeuge mit Batteriesystemen ausgestattet werden. Neben Batteriesystemen für Busse werden in Darmstadt auch Systeme für Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge und Schiffe produziert.

„Die Eröffnung der Gigafactory 1 ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Unternehmenshistorie. Hier in Darmstadt produzieren wir in einer hochautomatisierten und äußerst fortschrittlichen Produktionsstätte leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriemodule und -systeme, die ein wichtiger Schlüssel in der Verkehrs- und Energiewende sind“, erklärte Akasol-Chef Sven Schulz.

Der Akasol-Campus umfasst ein über 20.000 Quadratmeter großes Areal im Südwesten Darmstadts. In der 15.000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Produktions-, Montage- und Logistikhalle befindet sich auch ein Test- und Validierungszentrum zur Prüfung von Zellen, Modulen und Systemen. Eine 600-kWp-Solaranlage speist die Produktionsstätte und Büroräume sowie einen „Ladesäulenpark“ für Elektrofahrzeuge mit über 60 Ladesäulen. Das Unternehmen investiert an diesem Standort mehr als 100 Millionen Euro.

Der US-Autozulieferer Borg Warner hat Akasol im Juni übernommen, inzwischen soll er über 90 Prozent der Aktien halten. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sieht darin keine Gefahr, sondern „Wachstum durch Kooperation“ und „Chance für weitere Internationalisierung“. Auch der Akasol-Vorstand sieht in der Übernahme eine Chance, das Unternehmen weiterzuentwickeln: „Uns ist es besonders wichtig, zu betonen, dass Akasol eigenständig weitergeführt wird und als Marke bestehen bleiben soll. Der Vorstand sowie alle Führungskräfte und Gründer sollen das Unternehmen auch in der Zukunft weiterführen und die erfolgreiche Expansion fortsetzen. Durch die Partnerschaft haben wir Zugang zu Borg Warners umfassendem Kunden-, Lieferanten- und Standortnetzwerk und die Möglichkeit, unser dynamisches Wachstum mit noch mehr Energie und zielgerichtet in den attraktiven Märkten auf dem europäischen und amerikanischen Kontinent fortzusetzen.“