Die Rahmenvereinbarung umfasst die Lieferung von Solo- und Gelenkbatteriebussen. Neben Fahrzeugen mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien sollen auch Busse mit Feststoffbatterien beschafft werden. Welche Stückzahl die einzelnen Hersteller liefern sollen, habe die Hochbahn derzeit noch nicht final festgelegt, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens. Vertraglich sei über eine Lieferverpflichtung der Hersteller sichergestellt, dass die Hochbahn die von ihr benötigten Fahrzeuge in der abgerufenen Höhe und in der festgelegten Ausführung erhält. Fest stehe aber, so die Hochbahn weiter, dass bereits in den Jahren 2021 und 2022 mehr als 140 Batteriebusse an die Hochbahn ausgeliefert werden. Derzeit sind 30 Batteriebusse bei der Hochbahn im Einsatz, 30 weitere sollen bis zum Ende des Jahres die E-Busflotte erweitern.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Mit dem Zuschlag legen wir einen wesentlichen Grundstein für den kompletten Umbau unserer Flotte auf klimafreundliche Antriebe. Erstmals in Deutschland haben wir bei der Ausschreibung auch Nachhaltigkeitskriterien angewendet. Damit wollen wir neben unserer lokalen auch eine globale Verantwortung wahrnehmen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer wirklichen grünen Mobilität und einem klimaneutralen Unternehmen.“

Im Rahmen der Ausschreibung habe die Hochbahn detaillierte Informationen zu Nachhaltigkeitsrisiken und Maßnahmen zur Risikoreduzierung entlang der gesamten Lieferkette abgefragt. Die Abfrage erstreckte sich demnach bis hin zum Rohstoffabbau. Im Fokus der Bewertung hätten die Batterien gestanden. Insgesamt seien die Nachhaltigkeitskriterien mit zehn Prozent in die Gesamtbewertung der Ausschreibungsangebote eingeflossen, verrät das Unternehmen. Darüber hinaus hat sich die Hochbahn zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit anderen Verkehrsunternehmen auch eine europaweite Entwicklung und Harmonisierung von Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen von Beschaffungen von Batteriebussen durchzusetzen.

Mit der Zuschlagserteilung hat die Hochbahn auch die technischen Spezifikationen der Batteriebusse festgelegt. Demnach liege die garantierte Reichweite ohne Zwischen- oder Nachladung je nach Hersteller bei Gelenkbussen zwischen 150 bis 200 Kilometern und bei Solobussen sogar bei bis zu 270 Kilometern. Die aktuell in Hamburg eingesetzten Solobusse haben nach Angaben der Hochbahn eine Reichweite von 150 Kilometern.

Markus Dietmannsberger, Projektleiter bei der Hochbahn: „Die Reichweite ist eine der entscheidenden Faktoren für den Einsatz der Batteriebusse. Mit den nun garantierten Werten können wir die Betriebsabläufe gut abbilden und haben kaum Produktivitätseinbußen im Vergleich zum herkömmlichen Dieselbus. Die zweite Stellgröße, die Verfügbarkeit der Fahrzeuge für den Einsatz im Fahrgastbetrieb, nähert sich ebenfalls dem Niveau, das wir für alle unsere Fahrzeuge festlegen.“

Hintergrund

Seit diesem Jahr bestellt die Hochbahn ausschließlich emissionsfrei angetriebene Busse. Dabei hat sich das Unternehmen strategisch auf zwei Säulen ausgerichtet. Neben dem Einsatz von Batteriebussen wird die Hochbahn auch Brennstoffzellenbusse anschaffen. Hierzu wurde aktuell eine Ausschreibung für 50 Fahrzeuge für die Jahre 2021 bis 2025 auf den Weg gebracht. Damit stellt die Hochbahn ihr Technologieportfolio so auf, dass der Dieselbus bis zum Ende des Jahrzehnts ausgemustert und die Fahrzeugflotte komplett auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden kann.