Die gute Nachricht: Von den zwölf beanstandeten Bussen gehörten nur drei zu Busunternehmen aus Deutschland. Nach Angaben eines Sprechers des Polizeipräsidiums Südhessen betrafen die fragwürdigen „Highlights“ der Aktion auch nicht die Busse aus Deutschland. Nähere Angaben wollte der Sprecher dennoch nicht machen.
Die einkassierten Fahrzeuge waren auf den umliegenden Autobahnen festgestellt worden, bis auf die drei deutschen Busse stammten alle übrigen sowohl aus EU- und Nicht-EU-Ländern. Insgesamt wurden über 15.000 Euro zur Sicherung der nun folgenden Ermittlungsverfahren gegen die Unternehmen fällig. Bei 16 von 22 Fahrern wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Fahrpersonalgesetz eingeleitet.
Die fragwürdigen Mängel-Highlights
Insgesamt wurden von den Kontrolleuren bei drei Bussen technische Mängel an den Bremssystemen festgestellt. Bei zweien war jeweils eine Bremsscheibe gerissen, bei dem dritten Omnibus wurden Einschränkungen der übertragenden Bremskraft vermutet. Das Fahrzeug wurde bei einer technischen Prüfstelle vorgeführt. Hier fiel auf, dass eines der Vorderräder nahezu keine Bremskraft mehr aufwies. Allen drei Bussen wurde von der Polizei an Ort und Stelle die Weiterfahrt untersagt.
Zwei Fahrer eines serbischen Fernlinienbusses waren nach Fahrbeginn – ca. sieben Uhr am Vortag der Kontrolle – bis zum Kontrollzeitpunkt nahezu ununterbrochen durchgefahren und hatten die Lenk- und Ruhezeiten vollständig missachtet. Außerdem war der Tacho ihres Busses so manipuliert worden, dass das Fahrzeug schneller als die erlaubten 100 km/h fahren konnte.
Ein rumänischer Bus im Fernlinienverkehr, der mit drei Fahrern unterwegs war, fiel dadurch auf, dass sich einer der Fahrer gegenüber den Polizisten als Fahrgast auszugeben versuchte, um die von ihm begangenen gravierenden Verstöße bezüglich der täglichen Ruhezeit zu verschleiern. Zwei weitere Busfahrer hatten bei der Kontrolle keine gültigen Fahrerlaubnisse mehr, bei noch zwei weiteren fehlten sämtliche Aufzeichnungen zu den tatsächlich getätigten Lenk- und Ruhezeiten.
Neben den Bussen und den Fahrern wurden im Rahmen der Aktion auch Fahrgäste kontrolliert, insgesamt 124. Bei einem von ihnen – er war in einem osteuropäischen Reisebus unterwegs – entdeckten die Beamten knapp 40 Kilogramm Dörrfleisch im Gepäck. Das Veterinäramt Darmstadt übernahm hier die weitere Bearbeitung des Falls, der jedoch nur eine Ordnungswidrigkeit wegen illegaler Einfuhr darstellt. Das Amt veranlasste die Entsorgung des Fleischs.