Sowohl das Soforthilfe-Programm für kleine und mittelständische Unternehmen mit Einmalzahlungen von 5.000 bis 30.000 Euro, als auch die Finanzierungszusagen des Freistaats zur langfristigen Sicherung der öffentlichen Mobilität in Bayern seien wichtige Bausteine zum Erhalt der Betriebe.

Der Verband fordert nun von den lokalen Behörden diese Maßnahmen schnell und unbürokratisch umzusetzen. Denn gerade für kleine, familiengeführte Unternehmen sei eine schnelle und unbürokratische Finanzspritze von entscheidender Bedeutung, betont der Verband. Rücklagen, auf die zumindest für längere Zeit zurückgegriffen werden könnte, seien in der Regel – auch in größeren Betrieben – nicht vorhanden. „Das Bekenntnis des Ministerpräsidenten, den Betrieben zu helfen, koste es was es wolle (whatever it takes), ist ein wichtiges Signal, das jetzt und in den nächsten Wochen mit konkreten Beschlüssen untermauert und auf den nachgeordneten Ebenen verwirklicht werden muss“, fordert LBO-Präsidentin Sandra Schnarrenberger.

Wie dramatisch die Auswirkungen der Krise auf die bayerischen Omnibusunternehmen sind, verdeutlicht der LBO am Beispiel des Reise- und Mietomnibusverkehrs, wo Umsatzeinbußen von über 600 Millionen Euro mit steigender Tendenz zu verzeichnen seien, da auch für die zweite Jahreshälfte mit enormen Ausfällen zu rechnen sei. Weiterhin beziffert der der Verband die Belastungen für die Betriebe durch die dreiwöchige bayernweite Schließung der Schulen mit rund 45 Millionen Euro sowie mit bis zu zehn Millionen Euro die zahlreichen Werksschließungen.

Dramatisch wirken sich auch die Einnahmeausfälle auf die eigenwirtschaftlich betriebenen ÖPNV-Linien aus. Dort seien die Fahrgastzahlen um rund 90 Prozent eingebrochen. Die Aufrechterhaltung dieser im Rahmen der Daseinsvorsorge hoheitlich betriebenen Linien sei deshalb nur mit hohen Verlusten möglich.

„Angesichts derartiger existenzgefährdender Probleme sind wir insbesondere Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger für die konstruktiven Gespräche sehr dankbar. Gemeinsam ist es uns gelungen, Maßnahmenpakete zu schnüren, die die Liquidität vieler im ÖPNV und Schülerverkehr tätigen Unternehmen vorerst sichern, ohne den bayerischen Haushalt zusätzlich zu belasten“, erklärt LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. Jetzt seien die kommunalen Aufgabenträger in der Verantwortung, die Zusagen des Freistaats im Dialog mit den Unternehmen vor Ort umzusetzen.

Um aber die im Reiseverkehr tätigen Betriebe sicher durch die Krise zu führen, würden die bisherigen Sofortgelder, Stundungs- und Bürgschaftszusagen bei Weitem nicht ausreichen, vor allem, da ein Ende der Krise derzeit nicht absehbar sei. „Wir brauchen Konjunkturprogramme des Bundes, um die eingebrochene Nachfrage nach Urlaubs- und Ausflugsreisen schnell aufzufangen“, so Rabl weiter.