Direktor Verkauf für Scania-Busse in Deutschland und Österreich
Verkauf für Scania Busse in Deutschland und Österreich. Der gebürtige Stuttgarter begann 1985 seine berufliche Laufbahn nach dem Gymnasium mit einer kaufmännischen Lehre beim Möhringer Bushersteller Neoplan. Anschließend wurde er in den Bereichen Vertrieb und Marketing bei Neoplan Assistent von Volker Steimle und Hans-Joachim Pilz. Er absolvierte in dieser Zeit ein berufsbegleitendes BWL-Studium zum Betriebswirt. 1991 eröffnete Volker Steimle in Herrenberg ein Omnibus- Handelshaus, aus dem wenig später die Neoplan-Vertretung Südwest hervorging.
Frank Koschatzky wurde dort kaufmännischer Leiter, dann Verkäufer für Südbaden. 1995 verließ er Neoplan, da sein Vater schwer erkrankte und der Familienbetrieb, der Hochregal-Anlagen produzierte, weitergeführt werden musste. Nach einem Jahr, als der Vater zurückkehrte, orientierte er sich neu und nahm ein Angebot der Zeppelin Mobile Systeme als Verkaufsleiter für Rettungswagen in Offenburg an. 1998 kam ein Anruf eines Headhunters. Es ging um eine Position bei Scania. Das Angebot passte. Drei Jahre später, im August 2001, folgte er einem Vorschlag von Mercedes-Benz und wurde Verkaufsleiter Omnibusse für die Region West. 2010 übernahm Frank Koschatzky die Geschäftsführung von Evobus Polen. 2012 ging er, die gesundheitliche Betreuung seiner Tochter erforderte es, zurück nach Deutschland. Vor die Entscheidung gestellt, in unterschiedlichen Zentralbereichen zu arbeiten oder weiter im aktiven Busvertrieb tätig zu sein, entschied er sich für Letzteres. Frank Koschatzky wurde im Oktober 2012 Direktor Verkauf für Scania Busse in Deutschland und Österreich. Er lebt mit seiner Frau Sabrina und den Kindern Anna (8) und Luis (6) in Bad Godesberg.
Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Pilot.
Was haben Sie in der Schule für das Leben gelernt?
Die Schule kann der Grundstein für das berufliche Leben sein, ein guter Freundeskreis ist sehr wichtig.
Was war das größte schulische Drama für Sie?
Der Wechsel auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium nach der 8. Klasse. Meine Leistungen in Mathe und Physik reichten nicht aus. Ich musste die 9. Klasse wiederholen.
Haben Sie als Schüler gemogelt?
Ja, natürlich. Vor allem in Biologie und Erdkunde.
Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Sport und Geschichte.
Auf welche außerschulische Leistung sind Sie besonders stolz?
Ich habe recht erfolgreich Tennis gespielt.
Wer hat Sie am meisten gefördert?
Sicherlich hat mich Volker Steimle, der übrigens am 6.10. – genau wie ich – Geburtstag hatte, in meiner beruflichen Entwicklung gefördert. Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Andererseits habe ich seit vielen Jahren einen sehr belesenen väterlichen Freund. Er wird in diesem Jahr 80 Jahre alt, war Inhaber einer Speditionsfirma und lebt heute auf Ibiza. Wir hatten sehr viele gute Gespräche, in denen er immer wieder versuchte, mir zu erklären, wie das Leben funktioniert. Die Gespräche haben mir bei meiner persönlichen Lebensplanung sehr geholfen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Menschen für ein Thema zu begeistern und Themen gemeinsam mit den Kunden zu entwickeln. Ein gutes Beispiel dafür ist das Thema Scania Fahrzeuge für die Fernbusse der Post. Damit haben wir ein Zeichen gesetzt.
Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bezeichnen?
Auf dem letzten RDA-Workshop im Juli habe ich gespürt, dass Busunternehmer zunehmend Scania als Marke für Busse wahrnehmen. Scania wird ja meist nur über den Lkw definiert. Doch gerade in einem gesättigten und kritischen Umfeld, das den deutschen Busmarkt prägt, zu bestehen, das ist eine besondere Herausforderung.
Ihr erstes Bewerbungsgespräch: Woran erinnern Sie sich noch?
Ich habe mich eigentlich nur ein einziges Mal richtig beworben. Da ging es um die Lehrstelle bei Neoplan. Doch ich war zu spät dran, die Bewerbungsphase fürs nächste Jahr war schon durch. Ich bin dennoch mit meinen Unterlagen hin, hatte aber keinen Termin, habe mich dann vor dem Büro des Personalleiters hingesetzt und gewartet, bis der mich empfangen hat. Danach folgte ein schriftlicher Eignungstest, ein Gespräch und ich hatte die Lehrstelle.
Wie halten Sie sich fit?
Ich bin Mitglied in einem Fitnessstudio, aber leider viel zu selten da. Allerdings sorgen meine beiden Kinder für viel Bewegung. Mit meiner Familie bin ich oft per Rad unterwegs. Im Winter laufe ich leidenschaftlich gern Ski.
Welche Dinge verbinden Sie mit dem Wort Omnibus?
Nische, Spezialist, Lebensaufgabe. Damit meine ich: Der Omnibus repräsentiert einen relativ kleinen Industriezweig innerhalb der Automobilbranche. Hier kennt jeder Jeden. Deshalb kommt es darauf an, das Geschäft unserer Kunden zu verstehen, um individuelle Lösungen anbieten zu können. Das bedarf großer Erfahrung und erfordert ein langfristiges Herangehen. Für mich eine Lebensaufgabe, die man mit Leidenschaft, Mut und Herz betreiben muss.
Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?
Auf Ibiza. Ich fahre seit 30 Jahren fast jedes Jahr einmal dorthin. Ich habe auf Ibiza geheiratet. Mein Großvater mütterlicherseits war übrigens Spanier.
Welches sind die drei wichtigsten Gründe für Erfolg im Leben?
Vertrauen, Gesundheit und ein gutes Netzwerk.
Was sind die drei wichtigsten Tugenden eines Vorgesetzten?
Ehrlichkeit im Umgang mit Mitarbeitern, authentisches Handeln, das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Wer ist für Sie ein persönliches Vorbild?
Für mich ist jeder ein Vorbild, der seinen Beitrag dazu leistet, die Not auf dieser Welt zu lindern. Dies können auch kleine Beiträge innerhalb unserer Gesellschaft sein.
Wann bereitet Ihnen Ihre Berufstätigkeit Bauchschmerzen?
Wenn Stillstand eintritt, der Alltagstrott Ideen tötet. Aber auch, wenn Überregulierung stattfindet, diktiert vom Bestreben, alles bis ins Detail bestimmen zu wollen – das führt zu Entscheidungslosigkeit.
Was macht Ihnen Angst?
Krankheit.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern am meisten?
Loyalität und die Fähigkeit, Handlungsbedarf zu erkennen und das Notwendige zu tun.
Welche persönliche Freiheit vermissen Sie am meisten?
Mehr Zeit für die Familie zu haben.
Wem möchten Sie gerne mal die Meinung sagen?
Wenn ich jemanden in meinem Umfeld meine Meinung sagen möchte, dann tue ich das auch.
Ihre größte Tugend?
Ich kann gut zuhören. Und wenn es jemand wünscht, kann ich meine Meinung äußern. Aber ich muss es nicht. Manchmal ist es besser, nichts zu sagen.
Ihr größtes Laster?
Das Rauchen. Ich bin gerade dabei, es mir abzugewöhnen. Ich habe ein Nichtraucherseminar besucht und dann aufgehört zu rauchen.
Ihr Lieblingsfilm?
„Es war einmal in Amerika“ von Sergio Leone.
Ihr Lieblingsbuch?
„Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien.
Ihr Lieblingslied von den Beatles?
„The Winner Takes It All“ – das ist zwar von Abba, aber mit den Beatles kann ich nicht dienen, das war vor meiner Zeit.
Welches Ziel möchten Sie unbedingt noch erreichen?
Mein Ziel ist es, solange wie möglich Spaß an der Arbeit zu haben, gesund zu bleiben und als glücklicher und zufriedener Mensch mindestens 87 Jahre alt zu werden.
(Notiert von Jürgen Weidlich)