Inhaber des Mediendienstleisters Bräutigam, Ideen, Druck & Service

Dietmar Droste (55) ist seit 2009 alleiniger Inhaber und Geschäftsführer des Mediendienstleisters Bräutigam in Schmallenberg im Sauerland. Das Unternehmen hat sich seit 1985 auf die Gestaltung und den Druck von Katalogen für die Busreisebranche spezialisiert.

Über 300 Busunternehmer bzw. Gruppenreiseveranstalter, 15 Paketer und die Fachzeitung Bus Blickpunkt gehören zu seinen Kunden. 20 festangestellte Mitarbeiter bereiten in der Druckvorstufe Kataloge für den Druck vor, in Spitzenzeiten arbeiten über 100 weitere Mitarbeiter auf vertraglicher Basis für Bräutigam. Der Druck selbst erfolgt mittlerweile bei externen Vertragspartnern. Dietmar Droste ist Sauerländer, wurde in Bad Fredeburg geboren und lebt dort noch heute mit seiner Frau und drei inzwischen erwachsenen Kindern. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Druckerlehre und qualifizierte sich zum Meister des Offsetdrucks. 1985 wurde er Vertriebsmitarbeiter in der Druckerei Bräutigam. Die Firma arbeitete damals vor allem für mittelständische Industriebetriebe wie den Strumpfhersteller Falke. Gedruckt wurden Etiketten, Folder und Plakate. Der Auftrag eines ortsansässigen Busunternehmers für den Druck seines Katalogs öffnete den Weg in die Busbranche. Dietmar Droste erkannte das schlummernde Potenzial und baute systematisch das Kundennetz im Gruppenreisebereich aus. 1985 war Bräutigam zum ersten Mal auf dem RDA-Workshop in Köln präsent. Busunternehmer Klaus Tank aus Gießen ebnete der Druckerei Bräutigam den Weg in den Verband der Paketreiseveranstalter (VPR). Im Jahr 1999 verkauften die Inhaber von Bräutigam, die Gebrüder Bress, die Firma an Mediaprint in Lippstadt. Dietmar Droste wurde Geschäftsführer. 2001 kaufte er bei Mediaprint die ersten Anteile von Bräutigam zurück, die letzten im Jahr 2009.
 

Dietmar Droste

Von höherer Warte aus betrachtet...
...verkleinern sich Probleme...
...und das ist gut so.

 

Was war Ihr Traumberuf als Kind?

Pilot. Mein Vater war Flieger im Zweiten Weltkrieg, später dann als Segelflieger aktiv. Das Thema Fliegen war bei den Drostes nicht selten Tischgespräch.

Was haben Sie in der Schule für das Leben gelernt?

Ohne Fleiß kein Preis.

Was war das größte schulische Drama für Sie?

Ich hatte als 15-Jähriger einen schweren Skiunfall und musste durch den langen Krankenhausaufenthalt, ein halbes Jahr, ein Schuljahr wiederholen. Im Sauerland wächst man mit Skiern auf und irgendwann beginnt man auf kleinen, selbst gebauten Schanzen zu springen. Nach einem Sprung raste ich in Richtung Lift und sah dort viele Menschen stehen. Um nicht hineinzufahren, schmiss ich mich in den Schnee. Der war aber zum Saisonende so hart, dass mein Ski drin stecken blieb. Die Bindung löste sich nicht und mein Unterschenkel drehte sich gegen die festsitzende Bindung. Das Knacken höre ich heute noch.

Haben Sie als Schüler gemogelt?

Ja, besonders in Mathematik, ein grausames Fach. Heute macht es mir nichts mehr aus.

Ihr Lieblingsfach in der Schule?

Erdkunde.

Auf welche außerschulische Leistung sind Sie besonders stolz?

Darauf, dass ich von der 7. bis zur 10. Klasse jeden Morgen um 04.00 Uhr aufgestanden bin und Zeitungen ausgetragen habe. Die „Westfalen Post“, an sechs Tagen in der Woche. Um 07.00 Uhr hat mir meine Mutter das Frühstück gemacht und dann ging´s in die Schule. Der Lohn für diesen morgendlichen Gang bei Wind und Wetter, bei Eis und Schnee war mein Taschengeld.

Wer hat Sie am meisten gefördert?

Niemand. Der eigene Antrieb und der eigene Wille haben mich vorangebracht. Aber man ist dabei nicht allein. Ein ganz wichtiger Wegbegleiter war für mich Dr. Otto W. Drosin, der Inhaber von Mediaprint. Mediaprint kaufte 1999 die Druckerei Bräutigam. Ich habe ihm damals gesagt, dass die Druckerei Bräutigam mit ihrem bustouristischen Profil mein Baby ist, das ich in den letzten 15 Jahren groß gezogen habe und dass ich die Druckerei eines Tages gern kaufen würde. Er hat mir per Handschlag sein Wort gegeben, dass das so kommen wird und zugesichert, dass ich die Druckerei eines Tages von ihm zurückkaufen kann. Er hat sein Wort gehalten. Durch ihn habe ich viele Leute in der Medien-Branche kennengelernt und einen tieferen Einblick in kaufmännische und strategische Entscheidungen bekommen. Heute sind wir Freunde.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

Die Selbstständigkeit und zugleich das kreative Zusammenwirken im Team.

Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bezeichnen?

Mein Ziel, Inhaber der Firma Bräutigam zu werden, erreicht zu haben. Ich bin in einer Zeit auf diesen Zug aufgesprungen, da er gerade eher rückwärts als vorwärts fuhr. Ums Jahr 2000 ging es der Druckerei-Branche schlecht. Das war eine harte Zeit. Meine Frau Birgit hat mir in dieser Zeit mehr als geholfen, den Kopf oben zu behalten. Sie war für mich tagtäglich der wichtigste Vertraute auf dem steinigen Weg in die Selbstständigkeit.

Ihr erstes Bewerbungsgespräch: Woran erinnern Sie sich noch?

Ich war sehr nervös. Ich hatte mich bei der Firma Grobbel in Bad Fredeburg beworben, das war damals die führende Druckerei im Sauerland. Alles lief glatt.

Wie halten Sie sich fit?

Golf und Familie. Ich habe zwei Enkelkinder Emma und Lilli. Lilli wurde am 27. August 2013 geboren. Da kommt viel Freude auf.

Welche Dinge verbinden Sie mit dem Wort Omnibus?

Meinen Beruf, Erlebnisse und Reisen.

Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?

In Algund oberhalb von Meran in Südtirol. Wir waren mit unserem Wohnmobil dort.

Welches sind die drei wichtigsten Gründe für Erfolg im Leben?

Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Zuverlässigkeit.

Was sind die drei wichtigsten Tugenden eines Vorgesetzten?

Toleranz, Offenheit, Gelassenheit.

Wer ist für Sie ein persönliches Vorbild?

Lee Iacocca, aus der Führungsspitze von Ford in die Führungsspitze von Chrysler, eine beeindruckende Karriere. Sein Buch „Lee Iacocca – eine amerikanische Karriere“ ist für mich das spannendste Buch über die psychologischen Winkelzüge der Unternehmensführung.

Wann bereitet Ihnen Ihre Berufstätigkeit Bauchschmerzen?

Nie, alle Probleme sind lösbar.

Was macht Ihnen Angst?

Krankheit.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern am meisten?

Die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und die Fähigkeit im Team zu arbeiten.

Welche persönliche Freiheit vermissen Sie am meisten?

Keine. Ich fühle mich frei.

Wem möchten Sie gerne mal die Meinung sagen?

Dem Bischof von Limburg. Soviel gemeinnütziges Geld zu verballern ist nicht nachvollziehbar.

Ihre größte Tugend?

Ehrlichkeit.

Ihr größtes Laster?

Haribo.

Ihr Lieblingsfilm?

„Der Herr der Ringe“.

Ihr Lieblingsbuch?

„Die 100 schönsten Golfplätze der Welt“.

Ihr Lieblingslied von den Beatles?

„Here comes the sun“.

Welches Ziel möchten Sie unbedingt noch erreichen?

Einmal mit meiner Frau im Wohnmobil in Spanien überwintern. Unten bei Alicante, wo es schön warm ist. Und wenn es doch mal nieselt, fliegen wir nach Gran Canaria.