Um Punkt 10 Uhr dürfen die Zoobesucher wieder hinter die denkmalgeschützte Fassade des Gebäudes mit den Lebensräumen für Schlangen, Schildkröten, Alligatoren und Echsen strömen. Die Wiedereröffnung wird gekrönt von einem Blick auf einen besonders seltenen Zuchterfolg des Zoos: Im Terrarium sind junge Komodowarane zu sehen, die nach 188 bis 204 Tagen Inkubationszeit im Zoo Leipzig geschlüpft sind. Die Nachzucht dieser bedrohten Echsenart ist europaweit eine Seltenheit – in Deutschland ist es nach 2021 im Zoo Leipzig erst der zweite Zuchterfolg. „Wir freuen uns riesig darauf, das Terrarium den Reptilienfans und Zoobesuchern wieder zugänglich zu machen und neben spannenden Tierarten mit dem Zuchterfolg direkt noch ein ganz seltenes zoologisches Highlight zeigen zu können“, so Zoodirektor Jörg Junhold.
Komodowarane (Varanus komodoensis) sind die größten heute lebenden Echsen und erreichen ausgewachsen eine Länge von bis zu drei Metern. Haltung und Reproduktion stellen eine große Herausforderung dar, denn Komodowarane nutzen in der Natur die Nester von Großfußhühnern, die durch verrottendes organisches Material konstante Temperaturen erzeugen. Das konnte im Zoo Leipzig erfolgreich simuliert werden. Ausgebrütet wurden die Eier dann in einem Inkubator: sechs Monate lang bei 31 °C. Da unter Komodowaranen Kannibalismus herrscht, werden die geschlüpften Jungwarane getrennt von den erwachsenen Tieren gehalten. Ab Samstag werden sie der Öffentlichkeit präsentiert.
Komodowarane kommen heute ausschließlich auf wenigen indonesischen Inseln wie Komodo, Rinca oder Flores vor. Der Zoo Leipzig ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) der EAZA und engagiert sich zudem in Indonesien im Rahmen des „Wae Wuul Conservation Project“, das in Zusammenarbeit mit dem Komodo Survival Program den Schutz der Wildpopulationen unterstützt.