Ziel der Maßnahmen ist nach Unternehmensabgaben die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Weiters will der Konzern „den Veränderungen im Mobilitätssektor und insbesondere bei der Elektromobilität“ Rechnung tragen. Dazu sollen die Standorte in Deutschland perspektivisch gebündelt und „effizienter aufgestellt“ werden. Ein besonderer Fokus bei der Neustrukturierung liege angesichts des hohen Wettbewerbs- und Kostendrucks sowie der schwachen Marktentwicklung für Elektroautos auf dem Bereich „Elektrifizierte Antriebstechnologien“.

Grundlage der Konsolidierung sei der im Jahr 2020 geschlossene Tarifvertrag Transformation, heißt es aus dem Unternehmen. Gemäß dieses Tarifvertrages sei die Personalplanung konsequent am zu erwartenden Bedarf zu orientieren und auf Produkte zu fokussieren, die die Standorte langfristig absichern. Den nun konkretisierten Personalabbau nebst Standortschließungen hatte ZF bereits mehrfach angekündigt.

ZF erwartet zudem eine weiterhin schwache Marktnachfrage und will seine Kapazitäten an diese anpassen. Aktuell sind rund 54.000 Arbeitnehmer bei ZF in Deutschland beschäftigt. Eine Reduzierung um 11.000 bis 14.000 Mitarbeiter bis 2028 entspräche dem Abbau rund eines Fünftels der Belegschaft. Die Reduktion soll von der weiteren Entwicklung der Märkte und den Rahmenbedingungen am jeweiligen Standort abhängig gemacht werden und die demografische Struktur der Belegschaft sowie die Fluktuation nutzen. Im Gespräch sind u.a. umfangreiche Altersteilzeitangebote und auch Abfindungsprogramme.

Auf die Wettbewerbsfähigkeit solle sich ein noch höherer Automatisierungsgrad und eine konsequente Nutzung der Digitalisierung positiv auswirken.

Festhalten an Elektrostrategie

Der harte Wettbewerbs- und Kostendruck im Bereich Elektromobilität verbunden mit der eklatanten Nachfrageschwäche nach rein elektrischen Fahrzeugen hat bei ZF offenbar zu „Überkapazitäten“ in investitionsintensiven Produktionslinien geführt. Schulden dürften daneben insbesondere auch aus dem Erwerb des Autozulieferers TRW im Jahr 2025 und des Bremsenspezialisten Wabco im Jahr 2020 erwachsen sein. Der Elektromobilität gehöre dennoch auch bei ZF die Zukunft. „Wir sind hier in Vorleistung gegangen und werden in diesen Bereich auch weiterhin stark investieren“, so Klein. Man sei aber offen für Kooperationen und starke Partnerschaften.

Laut dem ZF-Vorstandsvorsitzenden verlange der Ernst der Lage entschiedenes Handeln, um „dem Stiftungsauftrag der Zukunftssicherung nachzukommen“ und die Position von ZF als eines der weltweit führenden Zulieferunternehmen zu erhalten.

Weltweit sind 169.000 Menschen bei ZF beschäftigt. Der geplante Stellenabbau scheint bislang nur in Deutschland Konzernstrategie zu sein.