Dabei sei das sogenannte Wuppertaler Modell der eigentliche Clou der Wasserstoffmobilität bei den WSW, wie das Unternehmen mitteilt. Denn unter dem Dach der Wuppertaler Stadtwerke werde weltweit einmalig nicht nur der ÖPNV, hier die Busse, mit Wasserstoff betrieben, sondern auch der benötigte Treibstoff produziert.

Am Standort des Müllheizkraftwerks Korzert der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) in Cronenberg wurde ein Elektrolyseur inklusive Wasserstofftankstelle errichtet. Dort wird aus dem biogenen Anteil des Mülls Grünstrom erzeugt, welcher wiederum genutzt wird, um den Wasserstoff zu produzieren, mit dem die neuen Wasserstoffbusse der WSW mobil betankt werden.

Die zwölf Meter langen blauen Busse des belgischen Herstellers Van Hool unterscheiden sich rein optisch kaum von ihren dieselbefeuerten Kollegen. Allerdings produziert der Wasserstoffbus weder Stickoxid noch CO2. Stattdessen stoßen die Fahrzeuge reinen Wasserdampf aus. Die 285 PS-starken Wasserstoffbusse bieten Platz für 75 Fahrgäste und sind mit einer 85-Kilowatt-Brennstoffzelle und einer Lithium-Titanat-Oxyd-Batterie ausgerüstet.

Die WSW-Flotte besteht aktuell aus zehn Wasserstoffbussen, im kommenden Jahr sollen zehn weitere Fahrzeuge geliefert werden. Das Projekt wurde mit insgesamt 6,5 Millionen Euro von der Europäischen Union, dem Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr umfangreich unterstützt, da es noch keine Serienfertigung von Wasserstoffbussen, Elektrolyseuren oder Wasserstoff-Tankstellen gibt. Die Gesamtkosten für das Wasserstoffprojekt belaufen sich auf zwölf Millionen Euro, so die WSW.