Wolfram Goslich ist Geschäftsführer des in Berlin ansässigen Unternehmens „busconcept“, das sich auf Beratung und Dienstleistungen für die Bustouristik spezialisiert hat. „Als ich von dem Spediteur, für den ich seit Pandemiebeginn regelmäßig Kühlzug fahre, gefragt wurde, ob ich einen Hilfstransport dorthin fahren könne, habe ich nicht lange überlegt und zugesagt“, sagt Goslich und berichtet weiter: „Es gab viel Hilfsbereitschaft aber wenig Ideen, an wen vor Ort verteilt werden könnte. Ich kenne Busunternehmen aus der Region, hab sehr viel telefoniert, Kontakte genutzt, organisiert und am 25. Juli mit einem vollen Sattelzug nach Houverath, einem kleinen Ort in der Nähe von Bad Münstereifel, gefahren, dort die Hälfte ausgeladen und die andere Hälfte mit Unterstützung von Laschke Omnibusreisen in Euskirchen, in der Bushalle zwischengelagert. Die örtlichen Behörden waren nicht in der Lage, genügend Fläche zur Verfügung zu stellen.“
Am 20./21. November hat er erneut zwei leere Wechselcontainer in Berlin geladen, in der Nähe von Minden mit 20 Tonnen Baumaterial beladen und nach Hönningen in der Nähe von Ahrbrück gefahren. „Ich werde in zwei Wochen wieder hier sein – mit 17 Tonnen Kalksandstein und fünf Tonnen Brennholz und Briketts. Das, was hier am meisten fehlt, sind Heizungen, Verlegeplatten und Brennholz. Heizungsbauer kommen mit den Terminen nicht mehr nach und vertrösten viele Betroffene auf frühestens Ende Januar 2022. Bundeswehr und THW sind weg, die Bewohner weitgehend auf sich alleine gestellt. Der Katastrophenfall ist bereits nach nur knapp zwei Wochen am 26.07.2021 wieder aufgehoben worden!“
Für Ende Januar hat Wolfram Goslich einen Sattelauflieger eine Woche zur Miete reserviert, um weitere 130 Tonnen Kalksandsteine ins Ahrtal zu fahren.