Die Norled-Fähre „MF Hydra“ ist mit zwei Brennstoffzellen von Ballard Power Systems – die eine Leistung von jeweils 100 Kilowatt haben – und einem 80.000-Liter-Tank für flüssigen Wasserstoff ausgestattet. Die Fähre soll täglich 19 Stunden lang die Häfen Hjelmeland, Skipavik und Nesvik an den Fjorden südlich von Bergen unterwegs sein und eine Strecke von 260 Kilometern zurücklegen. Die Fähre bietet 299 Passagieren und 80 Fahrzeugen Platz, ist 82,4 Meter lang und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von acht Knoten (knapp 15 Kilometer pro Stunde). Mit diesem Schiff setzt das Unternehmen sein Vorhaben zur Dekarbonisierung seiner Schiffsflotte konsequent fort.

Für die Wasserstoffversorgung ist der deutsch-amerikanische Gase-Spezialist Linde zuständig, der im Chemiepark Leuna in Sachsen-Anhalt eine Wasserstoff-Verflüssigungsanlage betreibt. Ab Mitte 2022 soll t in Leuna der weltweit größte Elektrolyseur in Betrieb gehen, der eine Leistung von 24 Megawatt hat. Anfangs soll er mit Ökostrom betrieben werden und später mit Windstrom aus der Region.

„Wir glauben, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle für künftige Schiffe spielen wird, die emissionslos unterwegs sind“, sagt Norled-Chefin Heide Wolden. Trotzdem lässt sie eine weitere baugleiche Fähre bauen, die ihren Strom allerdings nicht aus Brennstoffzellen, sondern von Batterien bezieht.

Norled betreibt bereits seit 2015 eine batteriebetriebene Elektrofähre. Das Fährunternehmen schätzt, dass im kommenden Jahr bereits 70 Elektrofähren im Land in Betrieb seien werden.