Neu im Überlandverkehr: der MAN Lion's Intercity
Endlich bringt sich MAN mit einem neuen Produkt ins Gespräch. Das hatten die Spatzen schon seit längerem von den Dächern gepfiffen. Auf den MAN Bus Days 2015 in Ankara wurde der Bus erstmals vorgestellt.
Die jüngste MAN-Entwicklung fokussiert auf das Überlandgeschäft, wo die Wettbewerber Crossway (Iveco) und Intouro (Mercedes-Benz) bei den letzten Ausschreibungen ordentlich abräumten. Mit dem aufwändigen Lion´s Regio konnte man nicht dagegenhalten, aber der Lion´s Intercity soll es besser können.
Ein schlichtes geradliniges Fahrzeug für den Flotteneinsatz, das es als Zweiachser in zwei Längen (12,3 und 13 m) geben soll. Praktisch kantig, wobei der Chefdesigner Schönherr schon Wert auf Rundungen legt. Der Cw-Wert soll bei 0,4 liegen, der neue Aufbau erfüllt bereits die neue Festigkeitsnorm ECE R66-02. Rund 12,4 Tonnen soll der 49-Sitzer fahrfertig wiegen, die Entwickler haben streng Diät gehalten. Im Heck werkt alternativlos ein D08-Sechszylinder mit 290 PS, mit 1.100 Newtonmetern Drehmoment reißt er keine Bäume aus. Wer dazu ein Automatikgetriebe von Voith oder ZF bestellt, ist gut beraten. Das Fahrwerk, vorn die hauseigene Einzelradaufhängung und hinten eine Luftfederachse aus dem Lkw, versieht seinen Job ordentlich – viel mehr ist nach wenigen Kilometern Probefahrt noch nicht zu sagen. Auffällig ist freilich, dass MAN´s Neuer solide wie eine Burg gebaut wird, Klappern gehört nicht zum Handwerk. ESP gibt es serienmäßig, gegen Aufpreis auch den Notbremsassistenten EBA (Emergency Brake Assist). Helles Xenon-Licht steht nicht in der Optionsliste, aber da scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen.