Ein Jahr später sind die Infektionszahlen zwar auf Rekordniveau – allerdings ist auch ein Großteil der Bevölkerung geimpft. Was also wird aus den Weihnachtsmärkten? Viele Städte suchen in diesem Jahr eigene Lösungen. 

Der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg dürfte wohl nach derzeitigem Stand stattfinden. Seit Monaten arbeitet die Stadt an einem dezentralen Konzept. Demnach gibt es ein „Stufenkonzept“: Je nach Corona-Lage und -Auflagen kann der Markt angepasst werden. Ähnliche „Eskalationsstufen“ hat auch die Stadt Augsburg für ihren Markt in der Schublade. An diesem Montag (15. November 2021) soll in Nürnberg und Augsburg über die genauen Konzepte informiert werden. Ingolstadt hingegen hat bereits den Weihnachtsmarkt wegen der „dramatischen“ Situation in den Krankenhäusern abgesagt.

In Bochum können sich die Menschen zur Öffnung des großen Weihnachtsmarktes in der kommenden Woche sogar vor Ort gegen das Coronavirus impfen lassen. „Wir gehen auch mit unseren mobilen Impfangeboten immer dorthin, wo viele Menschen sind. Genauso machen wir es nun mit der Impfstelle auf dem Weihnachtsmarkt“, sagte ein Stadtsprecher. Die Nachbarstadt Essen macht ähnliche Angebote in der Vorweihnachtszeit. Auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt macht der Impfbus auf Höhe der Haupteinkaufsstraße Station.

In Frankfurt am Main will man auf Zugangsbeschränkungen zum Weihnachtsmarkt sogar gänzlich verzichten. Lediglich in zwei Bereiche dürfen nur Besucher, die eine Infektion mit dem Virus überstanden haben oder dagegen geimpft sind (2-G). „Es soll ein Weihnachtsmarkt für alle sein. Alle Frankfurter sowie Gäste von außerhalb sind herzlich willkommen“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. Um zu großes Gedränge zu vermeiden, soll allerdings die Fläche des Marktes in der Innenstadt deutlich vergrößert werden.

Absagen hält man – zumindest derzeit – auch in Niedersachsen nicht für nötig. In Sachsen-Anhalt soll es Märkte mit 2-G- und 3-G-Regelungen geben. Wohingegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer Absagen fordert. „Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen“, sagte er.