„Weniger bürokratische Hürden, mehr unternehmerische Freiheit und verlässliche Rahmenbedingungen sind der Schlüssel, um die Effizienz und Attraktivität des ÖPNV nachhaltig zu steigern“, appellierte WBO-Präsident Franz Schweizer mit Blick auf die Politik. Er betonte die Bedeutung des gegenseitigen Vertrauens und forderte mehr Mut zum Unternehmertum sowie eine konsequentere Einbindung der Verkehrsunternehmen in Entscheidungsprozesse. Die Rolle des Kongresses als zentrales Forum für die gemeinsame Bewältigung der vielfältigen und sich schnell wandelnden Herausforderungen im ÖPNV unterstrich Ministerialdirektor Berthold Frieß vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg in seinem Grußwort.
Die Veranstaltungsschwerpunkte bezogen sich auf aktuelle Handlungsfelder und das Aufzeigen von Lösungsansätzen. In Podiumsrunden diskutierten die geladenen Gäste vertieft über die Zukunft des ÖPNV im Land. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg machte in ihrem Beitrag deutlich, wo der Schuh aus Unternehmersicht drücke: Einseitiges aufgabenträgerseitiges Handeln, mangelndes Stakeholdermanagement, mangelndes Vertrauen in Unternehmerkompetenzen, und trotz leerer Kassen eine beispiellose Detailverliebtheit und ein „Wünsch mir was“ bei Vergabeverfahren. Sie warb bei den ÖPNV-Akteuren für ein Umdenken hin zu „Keep it simple“ und regte einen Perspektivwechsel hin zu mehr Verständnis für unternehmerische Grundbedürfnisse an.
Den „roten Faden“ durch alle Vorträge und Podiumsdiskussionen bildete das Thema Kosten und Finanzierung. Insbesondere die Antriebstransformation brauche wirtschaftliche Anreize, „um den Rollout hinzubekommen“, so die einhellige Meinung. Ein günstiger ÖPNV-Strom wurde neben der Förderung von Investitionskosten als „guter Hebel für mehr Klimaschutz im Verkehr“ genannt. Weitere Programmpunkte widmeten sich der digitalen Nutzungsdatenerfassung, der Entwicklung der Kosten im ÖPNV, dem Stakeholdermanagement, dem bargeldlosen Bezahlen im Bus, der Anschlusssicherung sowie den Berufsbildern in Busunternehmen.