Zur Einladung des WBO waren rund 250 Teilnehmer von Unternehmen, Industrie, Verwaltung und Politik nach Sindelfingen gefolgt. Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung standen unter der Überschrift „Neue flexible Welt“ aktuelle Beispiele von On-Demand-Verkehren aus Baden-Württemberg.
Der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier unterstrich in seiner Begrüßungsrede die Forderung des WBO nach einer deutlichen Anhebung der Busfördermittel des Landes: „Aus eigener Kraft können die Unternehmen die Bestandserneuerung der Busflotte nicht stemmen. Saubere und barrierefreie Busse kosten viel Geld. Deshalb brauchen wir im Doppelhaushalt 2020/2021 jeweils 30 Millionen Euro pro Jahr für die Busförderung. Gleichzeitig halten wir es für überfällig, die pauschale Fördersumme von 40.000 Euro auf 60.000 Euro anzuheben.“
Sedelmeier sprach auch die EU-Beschaffungsrichtlinie an, die verbindliche Quoten für emissionsfreie Busse vorgibt. Ein E-Bus koste momentan das 2,5-fache eines Euro 6-Busses; aufgrund der geringen Reichweite müssen allerdings deutlich mehr Fahrzeuge angeschafft werden, rechnete Sedelmeier vor und fuhr fort: „Die bundesweiten Förderprogramme gestalten sich für kleine und mittelständische Unternehmen schwierig: Nach dem Programm des Bundesumweltministeriums müssen mindestens sechs Fahrzeuge angeschafft werden; die Teilnahme an einem begleitenden Forschungsprogramm ist verpflichtend.“
Besonderes Interesse fand der Sachstandbericht von Gerd Hickmann, Abteilungsleiter Öffentlicher Verkehr im Verkehrsministerium des Landes, zum geplanten „Bündnis für den Mittelstand“. Sedelmeier mahnte an: „Es darf nicht sein, dass bei Ausschreibungen im Linienverkehr der Billigste gewinnt – ohne Rücksicht auf soziale Standards und ohne wirksame Überprüfung der Ausschreibungsvorgaben“.