Die Gewerkschaft Verdi rief Busfahrer in Tübingen, Schorndorf, Waiblingen und Backnang auf, vorübergehend ihre Arbeit niederzulegen.

In Tübingen soll ab 8 Uhr für mehrere Stunden gestreikt werden. In den übrigen Städten soll der Warnstreik den ganzen Tag andauern. Die Busse seien dort bereits weitgehend in den Depots geblieben, sagte ein Verdi-Sprecher am Montagmorgen. Demnach hatten sich in den drei Städten in der Frühschicht rund 100 Busfahrer an dem Warnstreik beteiligt. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) empfahl Reisenden, sich vorab über ihre Verbindungen zu informieren.

Am Dienstag (05. Februar 2019) sollen die Warnstreiks in den Landkreisen Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ludwigsburg und Böblingen fortgesetzt werden. Bereits in der vergangenen Woche hatte es mehrstündige Warnstreiks gegeben. In den Tarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe fordert Verdi für die rund 9.000 Beschäftigten 5,8 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt.

Verdi versuche mit den teils ganztägigen Arbeitsniederlegungen schon vor den eigentlichen Verhandlungen eine günstige Gesprächsposition zu erstreiken, äußert sich der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in einer Pressemitteilung. Der Arbeitgeberverband befürchtet vor diesem Hintergrund eine langwierige Tarifauseinandersetzung. „Manche Zahl, die im Raum schwirrt, ist schlicht falsch. Ein Busfahrer in unseren Mitgliedsbetrieben verdient durchschnittlich 3.500 bis 4.000 Euro brutto, und die Löhne werden jedes Jahr erhöht“, informiert Yvonne Hüneburg, stellvertretende Geschäftsführerin des WBO.  Sie wertet die Verdi-Forderung von 5,8 Prozent mehr Lohn als maßlos: „Der Fahrgast ist nicht das Verdi-Sparschwein! Viele ÖPNV-Nutzer sind auf einen bezahlbaren ÖPNV angewiesen. Als verantwortungsvoller Sozialpartner stehen wir zu einer guten Entlohnung – aber im Gegensatz zu Verdi haben wir auch den Fahrgast im Blick. Wir werden alles tun, um hier ein Umdenken zu bewirken.“