„Das erschwert das Veranstalten von Reisen enorm“, macht Adriano Matera, Präsident des Internationalen Verbands der Paketer (VPR), zur aktuell schwierigen Lage deutlich. Als ein Beispiel nennt er hier die kurzfristige Absage von vorab bestätigten Weihnachtsmärkten in einigen Regionen Deutschlands, worunter neben den Veranstaltern auch Reisebusunternehmen, Paketer und Reisegäste zu leiden haben.

„Nach eineinhalb Jahren Pandemie sind wir in der Touristik erneut in einer Situation, in der es nicht möglich ist, vorausschauend zu planen und in der wir wieder Gespräche über Kulanzregelungen bei stornierten Reisen führen“, erklärt der VPR-Präsident. „Für viele Reisegäste entfällt damit der Hauptreisegrund, da die Weihnachtsmärkte in den Adventsreisen eine zentrale Rolle darstellen, das gibt ihnen die Möglichkeit kostenfrei zurückzutreten. Die Hotels erwarten jedoch bei solch kurzfristigen Absagen Stornokosten gemäß Vertrag.“

Sowohl Busunternehmer als auch Paketer stelle ebenso die neue Bayerische Verordnung der letzten Woche vor große Herausforderungen. „Wie soll ein Busunternehmer, der 40 Buchungen bestätigt hat, die maximale Kapazitätsregelung von 25 Prozent umsetzen? Welchem Gast sagt er ab? Abgesehen davon, dass die Reise dann mit nur noch zehn bis zwölf Personen im Bus kaufmännisch sinnlos wird? Dies ist per Gesetz kein Verbot, im praktischen Sinne aber schon“, kritisiert Matera.

„Die Paketer unternehmen als Dienstleister alles, um bei abgesagten Reisen mit einfallsreichen Lösungen und dank der engen Verbindungen mit den Leistungsträgern, Stornokosten komplett zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren“, so der VPR-Präsident weiter. Bei den Beteiligten führe der derzeitige Zustand aber auch zu Frustration.

„Wir wünschen uns daher einheitliche und klarere Regelungen“, appelliert Adriano Matera an die Verantwortlichen in der Politik und fügt abschließend hinzu: „Wir brauchen endlich klare Rahmenbedingungen, die das Planen und Durchführen von Reisen möglich machen.“