„Aus Sicht der Tourismusbranche bleiben viele Themen eher vage. Die Inhalte des Koalitionsvertrags spiegeln allerdings deutlich die Herausforderung wider, ein Land binnen einer Generation in die Klimaneutralität zu führen. Auch der Wunsch nach digitaler Transformation und Veränderungen der Arbeitswelt unter anderem im Zuge des demographischen Wandels zeigen sich deutlich. Die Ansprüche, die an die Wirtschaft gestellt werden sind entsprechend hoch; die Herausforderungen für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft werden nicht kleiner. Das gilt von den Klimaschutzmaßnahmen bis hin zum steigenden Mindestlohn“, kommentiert der Generalsekretär des BTW Michael Rabe den vorgelegten Koalitionsvertrag.

Im Gegenzug sei der Anspruch der Tourismuswirtschaft, dass insbesondere die Klima- Transformation mit ausreichenden Investitionen begleitet wird. Nur so werde sie tatsächlich auch zu Fortschritt und nicht zu wirtschaftlichem und touristischem Stillstand führen. Die Energie- und Klimatransformation und die damit verbundenen Kosten stellen aus Sicht des BTW insbesondere kleine und mittlere Unternehmen der Tourismusbranche in einer noch immer massiv coronageprägten Zeit vor doppelte Herausforderungen. Hier gelte es Anreize für Investitionen und Innovationen zu schaffen. Man benötige Förderinstrumente, die zeitnahe Modernisierungen attraktiv machen und so den Fortschritt dynamisieren. Ein permanenter Dialog mit der Tourismuswirtschaft sei wünschenswert.

„Positiv bewerten wir, dass Klimaschutz und Wirtschaftspolitik künftig in einem Ministerium zusammengefasst werden. Denn wir verknüpfen damit die Hoffnung, dass Klimaschutzmaßnahmen auch mit wirtschaftspolitischer Expertise aus dem eigenen Haus flankiert werden. Wir bauen darauf, dass hier nicht Interessengegensätze in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden, sondern ein integraler Ansatz verfolgt wird, der sowohl Klima als auch Wirtschaft nutzt“, so Rabe weiter.

Aus Sicht der Tourismuswirtschaft sei auch die angekündigte stärkere Koordinierung der Tourismuspolitik begrüßenswert. Diese müsse allerdings dringend die Tourismuswirtschaft in ihrer ganzen heterogenen Vielfalt und nicht nur den inländischen Tourismus im Blick haben. Besonders wünschenswert sei hierbei, dass künftig insbesondere die tourismuspolitische Arbeit aller mit Tourismusthemen befassten Ministerien – von Verkehr über Wirtschaft und Finanzen bis hin zu Verbraucherschutz und Umwelt – stärker koordiniert wird.