Betroffen sind ein Großteil des Ruhrgebiets, des Niederrheins, Teile des Bergischen Landes sowie die Landeshauptstadt Düsseldorf. Wenn Verkauf, Beratung und Bezahlung dort bei Fahrtantritt direkt in Bus oder Straßenbahn wegfielen, profitierten Fahrgäste von pünktlicheren Abfahrten an den Haltestellen und von einem „deutlich verlässlicheren Fahrplan“, so der VRR. Weitere Schritte sollen folgen, wie VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke ankündigte. Darunter die Reduzierung von Papiertickets und die Abschaffung der Entwerter. In den kommenden Jahren müssten die Verkehrsunternehmen im VRR den Fokus stärker auf digitale Vertriebskanäle richten. 

Über die Änderung informiere der VRR seine Fahrgäste vor Ort, an den Bussen und parallel auch über Apps und soziale Medien. Andere Verkehrsverbünde in NRW planen zunächst noch keine Änderungen. So behalte beispielsweise der Aachener Verkehrsverbund (AVV) vorerst alle Modalitäten bei, gleiches plane das Westfalentarif-Gebiet, das einen Großteil der Landesteile Westfalen und Lippe umfasst, darunter die Städte Bielefeld, Hamm und Münster sowie die Kreise Coesfeld, Gütersloh, Herford, Paderborn, Steinfurt, Unna und Warendorf.

Obwohl auch der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) zunächst auf Ticket-Anpassungen verzichten will, sei die Idee des VRR aber nachvollziehbar, da der Ticketverkauf, insbesondere beim Fahrpersonal im Bus, durch das Deutschlandticket und digitale Tickets bereits deutlich seltener geworden sei. Nur noch ein begrenztes Fahrkartensortiment beim Fahrpersonal anzubieten, biete die Chance, dass Verkäufe schneller abgewickelt und Verspätungen reduziert werden könnten, meinte VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. Sämtliche Vorstöße, die potenziell helfen könnten, die Betriebsqualität zu erhöhen, seien überlegenswert. Zum Tarifgebiet des VRS gehören neben den Städten Köln, Bonn, Leverkusen und Monheim der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis, der Rheinisch-Bergischer Kreis, der Oberbergische Kreis und der Kreis Euskirchen.