Als Premiere in Rheinland-Pfalz sollen im Rhein-Hunsrück-Kreis vom August 2019 an Doppeldeckerbusse im täglichen Liniendienst fahren. Sechs Doppeldeckerbusse seien bestellt worden. Die europaweite Ausschreibung laufe bis Mai 2018, sagte Daniel Junghans, Bereichsleiter für Verkehr und Wettbewerb beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) in Koblenz.

„Soweit uns bekannt, wird das das erste Mal im Land sein“, erklärte Junghans.

Viele Schüler seien im ländlichen Rhein-Hunsrück-Kreis lange im Bus unterwegs – oft im Stehen und in manchen Fällen mehr als eine Dreiviertelstunde lang. Ziel seien Sitzplätze für alle Fahrgäste. Gelenkbusse mit rund 50 Sitzplätzen kommen laut Junghans nicht um alle Kurven in den Dörfern im Hunsrück. Und das Wenden sei schwierig.

Hauptargumente für die Doppeldeckerbusse seien zum einen, dass Doppeldeckerbusse mehr Sitzplätze bieten. Zugleich seien sie vier Meter kürzer als die 18 Meter langen Gelenkbusse - und somit wendiger. Außerdem dürfen Doppeldecker auf der vierspurigen B50 und der Autobahn 100 Kilometer pro Stunde fahren, Gelenkbusse aber nur 80. Damit könnten sich manche Fahrzeiten merklich verkürzen, so Junghans weiter.

„Der Fahrkomfort ist auch besser“, ergänzte er. „Doppeldeckerbusse sind zwar teurer, aber das gleicht sich über ihren niedrigeren Kraftstoffverbrauch aus.“ Gelenkbusse seien schwerer, sagte Junghans. Und sie brauchten mehr Wartung. Einen Nachteil aber haben Doppeldecker: Brücken und Unterführungen mit weniger als vier Metern Höhe sind für sie tabu.