Alle großen Nahverkehrsunternehmen arbeiteten an dem Thema, hieß es beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). „Das passt sehr gut zu uns“, sagte Verbandspräsident Ingo Wortmann. „Wir bieten nicht nur eine Fahrt mit U-Bahn, Tram-Bahn, Bus von einer Haltestelle zur anderen an, sondern wir bieten Mobilität von Haustür zu Haustür an.“ Der Bundesrat entscheidet am Freitag über die Zulassung der Roller.

Wortmann ist Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft, die mit einem privaten Partner E-Tretroller ebenfalls einführen will. Der Verband geht davon aus, dass ÖPNV-Kunden in den Städten Tretroller extra bezahlen müssen. Später sei ein „Abo-Plus“ denkbar, das die Nutzung von E-Tretrollern (E-Scootern), Fahrrädern und Carsharing-Autos einschließt – „eine Art Mobilitätsflatrate für das Gesamtangebot einer Stadt oder Gemeinde“.

„Wesentlich ist, dass die Städte Flächen frei halten für umweltfreundliche Verkehrsmittel, aber auch Radwege, auf denen die Tretroller dann fahren dürfen.“ E-Tretroller sollten aber auch dann schon auf die Straßen, wenn das noch nicht optimal geregelt sei. „Die Frage ist: Was kommt zuerst, die Henne oder das Ei.“ Wenn viele Kunden die Roller nutzen, müssten aber auch die Verkehrswege dafür ausgebaut werden – gegebenenfalls zulasten des Autoverkehrs.

Dass die Roller künftig in Parks und anderswo herumliegen, müsse vermieden werden. „Wichtig ist, dass wir virtuelle Stationen im Straßenraum errichten können, und dass wir ein Verfahren finden, um Elektro-Tretroller ordentlich bereit zu stellen“, sagte Wortmann. „Wir setzen da auch auf die Disziplin der Nutzer.“