Schlossfestspiele Schwerin (Foto: Theater Schwerin)
Große Opernkunst steht seit 1993 vor der imposanten Kulisse des Schweriner Schlosses auf dem Programm – und jedes Jahr kommen Zehntausende, um mit dabei zu sein, wenn die Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin stattfinden.
Mit einer der berühmtesten italienischen Opern setzt das Kultur-Event seinen Verdi-Zyklus 2015 mit „La Traviata“ fort. Die Premiere findet am Freitag, 3. Juli 2015 um 21 Uhr auf dem Alten Garten in Schwerin statt.
Violetta ist zu schön für einen Mann allein. Als begehrteste Kurtisane der Pariser Halbwelt steht sie im Mittelpunkt rauschender Feste und erotischer Begehrlichkeiten. Sie lebt, als gäbe es kein Morgen, und weiß geschäftstüchtig mit ihrem weiblichen Kapital ihr Luxusleben zu finanzieren. Als sie den jungen, wohlhabenden Alfredo kennenlernt, ändert sich plötzlich alles. Nichts, was vorher war, hat noch Bestand: Sie erkennen einander als Liebende. Beide wollen nun ein neues Leben beginnen, abseits der schnellen Vergnügungen der Stadt. Doch die Vergangenheit lässt Violetta nicht los, denn die Beziehung zu einer Kurtisane beschädigt das Ansehen von Alfredos Familie. Violetta beugt sich dem moralischen Druck und verlässt ihren Geliebten zugunsten seiner Familienehre, ohne ihm den wahren Grund ihrer Entscheidung zu nennen. Tief verletzt demütigt Alfredo Violetta, indem er sie öffentlich als Kurtisane „ausbezahlt“. Verarmt und todkrank träumt sie sich im Delirium zu ihm. Als er die wahren Zusammenhänge schließlich erfährt, ist es zu spät. Sie stirbt in seinen Armen.
Giuseppe Verdi war auf der Suche nach „neuen, grandiosen, schönen, abwechslungsreichen, gewagten Stoffen“, als er auf den Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas stieß. Die Geschichte um Prostitution und Liebe, Krankheit und Tod gab Verdi die Gelegenheit, sein großes Thema einer Liebe, die an gesellschaftlichen Widerständen scheitert, neu zu formulieren. In einem emotionalen Kammerspiel, dessen bewegende Musik psychische Innenwelten und soziale Verhältnisse auf drastische Weise miteinander konfrontiert, schuf er mit diesem Werk eine seiner erfolgreichsten Opern.