Die Aufforderung, sich am Streik zu beteiligen, erging speziell an die rund 1.500 Beschäftigten des Omnibus Verbandes Nord (OVN). Betroffen wären sämtliche Kreise des Landes, mit Ausnahme des Stadtverkehrs in den vier kreisfreien Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster.
Verdi scheint der Aufruf nur der Beschäftigten nicht mehr zu genügen – die Gewerkschaft will auch die Behörden ins Boot holen. Die Kreise und Kommunen, in denen sich die Busfahrer am Streik beteiligen, sollen sich ihrerseits mit Maßnahmen gegen die Unternehmen positionieren: Die Verkehre bei den Unternehmen seien für den Zeitraum des Streiks abzumelden, die Zahlungen einzustellen. Der Grund: Die Arbeitgeber würden an den Streiktagen ansonsten Gewinne erwirtschaften.
Die Verantwortung für das Gebaren seiner „Verhandlungsführer“ wälzt Verdi auf die Beschäftigten ab. Diese hätten entschieden, der Tarifkommission „eine sehr starke Botschaft für die nächsten Verhandlungen mitzugeben“, damit die Arbeitgeber „verhandlungsfähige Angebote“ unterbreiten. Die Beschäftigten seien bereit, den Streik sofort auszusetzen, wenn ein „ernst gemeintes, verhandlungsfähiges Angebot“ bei Verdi eingehe.
Erst in der vergangenen Woche hatte es im Land Warnstreiks der Busfahrer gegeben. Mehr als 2.400 von ihnen waren am Freitag laut Gewerkschaft in Kiel auf die Straße gegangen. Die Beschäftigten der öffentlichen Busunternehmen streikten von Mittwoch bis Freitag. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen ließen am Donnerstag und Freitag auch die Beschäftigten der privaten Busunternehmen die Arbeit ruhen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert neben der Einführung einer 35-Stunden-Woche die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Außerdem wird eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden verlangt. Die Laufzeit der Vereinbarung soll zwölf Monate betragen.