Deshalb wolle die ÖPNV-Branche „weitere IT-Maßnahmen“ ergreifen. Solche seien erforderlich, um die Einnahmen zu sichern und die Fahrgäste vor Schaden zu bewahren. Gemeinsame Vorgaben aus einer übergreifenden Taskforce sollen bis zum 30. Juni bzw. 1. Oktober 2025 verbindlicher Branchenstandard werden, um Betrugsfälle wie Ticketkopien, Fälschungen oder nicht gemeldete Verkäufe „systematisch zu unterbinden“. Die Verbände sehen es diesbezüglich als alternativlos an, die digitalen Ticketkontrollen „technisch sicherer und effizienter“ zu gestalten und die vereinbarten Kontrollprozesse einzuhalten. Es sei gemeinsame Aufgabe als Branche, das Vertrauen der Politik und der Kunden in das tarifliche Großprojekt Deutschlandticket dauerhaft zu erhalten.
Hintergrund der Zielsetzung ist die per Koalitionsvertrag getätigte Absichtserklärung von Union und SPD, den Fortbestand des Deutschlandtickets bis mindestens 2029 zu garantieren. Dies sei ein wichtiges Signal für die Branche, um „mit voller Kraft an der Weiterentwicklung des Tickets zu arbeiten“, so die Verbände einhellig. „Volle Kraft“ gelte dabei auch für Prozesse rund um die IT-Sicherheit, weil das Deutschlandticket einheitliche Standards für die digitale Ausgabe und Kontrolle von Tickets noch dringlicher gemacht habe. Eine übergreifende Taskforce von VDV, BSN und mofair habe diesbezüglich bereits gemeinsame Branchenvorgaben entwickelt. Diese sollen schnellstmöglich verbindlich werden. So sollen bis 30. Juni 2025 „wesentliche technische Schritte“ umgesetzt sein. Spätestens ab 1. Oktober sollen nur noch solche Deutschlandtickets Gültigkeit besitzen, die die neuen Sicherheitsstandards erfüllen.
Konkrete Details zu den Sicherheitsmaßnahmen wollen die Verantwortlichen nicht veröffentlichen, „um etwaigen Betrügern keine Hinweise zu geben“. Genannt werden lediglich abzusichernde Bereiche, darunter Vertrieb, Kontrolle, IT-Sicherheit und organisatorische Prozesse. Der Zeitraum bis 30. Juni bzw. 1. Oktober gilt selbst unter den Verantwortlichen als „ambitioniert“, da auch die technischen Dienstleister, die es zur Umsetzung brauche, nur begrenzte Kapazitäten hätten. Die Ambitioniertheit sei dennoch alternativlos, wenn man das Deutschlandticket zukunftssicher aufstellen wolle.