Das hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf seiner Jahrespressekonferenz mitgeteilt. Nach Hochrechnungen des Verbands fuhren 10,413 Milliarden Menschen im vergangen Jahr mit dem ÖPNV, was einer Steigerung von 0,3 Prozent im Vergleich zu 2018 (10,382 Milliarden) entspricht. Allerdings sei das Fahrgastwachstum damit deutlich niedriger als in den Jahren zuvor gewesen.

„Der erneute Kundenzuwachs auf bereits hohem Niveau ist erfreulich. Allerdings fällt er geringer aus als bisher und ist daher für die Branche ein Signal, dass wir schneller und mehr in den Ausbau und in die Grunderneuerung des ÖPNV investieren müssen, um zusätzliche Angebote und Kapazitäten zu schaffen. Dies ist auch eine wichtige Botschaft an die verantwortlichen politischen Entscheider im Bund und in den Ländern, die für die notwendigen Finanzierungs- und Rahmenbedingungen sorgen müssen“, machte VDV-Präsident Ingo Wortmann deutlich.

Kein Selbstläufer, sondern ein Kraftakt werde damit das Ziel der Branche, die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 um 30 Prozent zu steigern. Dies würden die aktuellen Entwicklungen deutlich machen. „Bund, Länder, Kommunen und natürlich auch die Verkehrsunternehmen selber müssen gemeinsame und sinnvolle Lösungen finden, um den Ausbau und die Modernisierung des Nahverkehrs deutlich und schnell voranzubringen. Dabei ist eine langfristige und verlässliche Finanzierungsperspektive über Bund und Länder hinweg ebenso wichtig wie die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für unsere Bauvorhaben“, so Wortmann.

Die für die Finanzierung der Angebote notwendige Steigerung bei den Erlösen aus dem Ticketverkauf sei aus Branchensicht erfreulich. Die Einnahmen lagen im vergangenen Jahr mit insgesamt 13,338 Milliarden Euro um rund 2,2 Prozent höher als 2018 (13,054 Milliarden). Aktuell zahlen Kunden über alle Ticketangebote gerechnet nach Angaben des VDV 1,11 Euro pro Fahrt mit Bus oder Bahn im Nahverkehr.