Die Mitgliedsunternehmen sollen diesen Sound bei Ausschreibungen für den Kauf neuer Busse vorgeben. „Es ist teilweise ein Fluch, dass die Busse so leise sind“, sagte Verbands-Vizepräsident Werner Overkamp. Die Fahrzeuge seien so für Menschen schwer wahrnehmbar, die schlecht sehen oder hören.

Künstliche Warngeräusche bei geringen Geschwindigkeiten sind für alle Elektrofahrzeuge mit einer Typgenehmigung ab September 2019 und Neufahrzeuge ab Juli 2021 ein AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) vorgeschrieben, da sie beim Langsamfahren und im Stand kaum Geräusche machen. Diese Vorgabe wurde im Laufe der Folgejahre weiterentwickelt. Die sogenannte ECE 138 leistet dabei eine detailliertere Ausgestaltung der geforderten Fahrzeuggeräusche. Diese Anforderungen gelten auch für den neuen E-Bus-Sound. Rudi Kuchta vom VDV-Industrieforum und Senior Vice President MAN Truck & Bus: „Es geht um unsere Stadtgesundheit, es geht um Sicherheit und ein zeitgemäßes Fahrerlebnis. Die Arbeit geht nun richtig los: Neben den akustischen Feinarbeiten muss nun auch die Fahrzeug-Hardware geprüft und abgeglichen werden. Für die Hersteller und Entwickler bleibt noch einiger Spielraum, wie sie den Sound im Alltag optimal einsetzen, in Abhängigkeit von Ort, Region, Geschwindigkeit und Betriebssituation. Wir setzen nun alles daran, den neuen E Bus-Sound auf der VDV-Elektrobuskonferenz und der Messe Elekbu am 12. und 13. Juli 2022 in Berlin präsentieren zu können.“

Für seinen Vorschlag hat sich der Branchenverband nach eigenen Angaben mit Betroffenenverbänden, dem Tüv, dem Umweltbundesamt und dem Verkehrssicherheitsrat beraten. Den Vorschlag erarbeitete der Berliner Lukas Esser in einem Wettbewerb für Studenten. „Die Siegeridee von Lukas Esser von der Universität der Künste Berlin entwickeln wir nun mit ihm zusammen professionell weiter. Zusammen mit den Partnern aus der Industrie werden im Anschluss die nächsten Entwicklungsschritte gegangen“, so Professor Sebastian Waschulewski vom FOAM Institute.