Zwar begrüßt der Verband nach eigenen Angaben den von der Bundesregierung initiierten Austausch über die Zukunft des Mobilitätsstandorts Deutschland. Dennoch fordert der VDV, die Perspektiven des öffentlichen Verkehrs stärker in die strategische Ausrichtung der deutschen Wirtschafts- und Verkehrspolitik einzubeziehen. „Ein zentrales Thema bei den Diskussionen um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschafts-und Mobilitätstandorts Deutschland ist das autonome Fahren“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Im Koalitionsvertrag habe sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, Deutschland zum Leitmarkt für autonomes Fahren zu entwickeln. Dieses Ziel sei jedoch nur realisierbar, wenn die Branche der öffentlichen Mobilitätsanbieter bei Spitzengesprächen mit eingeladen werde.
Der VDV habe in Zusammenarbeit mit der Branche ein Konzept entwickelt, um autonome Shuttles und Linienbusse flächendeckend einzusetzen. Dazu seien Investitionen in den Aufbau von größeren Modellregionen notwendig. Für die erfolgreiche Einführung autonomer Fahrzeuge fordert der VDV ein nationales Förderprogramm, das die technologische Entwicklung und die betriebliche Umsetzung gleichermaßen berücksichtigt. Bis 2027 könnten so bundesweit bis zu 2.500 autonome Shuttles und 2.000 autonome Linienbusse in länderübergreifenden Modellregionen schrittweise in Betrieb gehen.
„Autonomes Fahren wird nicht zuerst auf der Autobahn Realität, sondern im ÖPNV“, so Wortmann. „In unserer Branche laufen einige sehr erfolgreiche Pilotprojekte zum autonomen Fahren. Die Verkehrsunternehmen und Verbünde stehen bereit, um hierzu die nächsten Schritte zu gehen.“ Jetzt brauche es den politischen Willen für eine Investitionsoffensive und klare Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ÖPNV.
Das entsprechende Positionspapier des VDV ist hier zu finden.