Um Anreize zur Verbesserung der Luftqualität zu schaffen, haben sich die Verkehrsminister und -senatoren der Länder vergangenen Freitag unter anderem dafür ausgesprochen, Städte und Kommunen finanziell zu fördern.

„Der Beschluss der Verkehrsministerkonferenz zur Luftreinhaltung zeigt, dass es mit Blick auf die verkehrlichen Herausforderungen in den Kommunen Unterstützung durch den Bund braucht, denn 80 Prozent der Fahrgäste im öffentlichen Verkehr fahren im städtischen Verkehr.

Dort muss man daher mit schnell wirksamen Maßnahmen den Hebel ansetzen, um die Emissionseinsparungen zu erreichen“, erklärt Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Die Finanzierungszusagen im neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung sind nach Meinung des VDV wichtige Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs. „Für die Verkehrswende ist ein schnell umsetzbares Gesamtkonzept für nachhaltige Mobilität notwendig. Dafür müssen im ersten Schritt die ÖPNV-Systeme umfangreich erneuert und ausgebaut werden, weil ein zusätzliches Fahrgastwachstum in den Großstädten und Ballungsräumen aufgrund der erreichten Kapazitätsgrenzen kaum noch möglich ist“, so Fenske.

Um mehr Menschen vom Umstieg auf Bus und Bahn zu überzeugen, seien aber vor allem attraktive Angebote notwendig. Ein kostenfreier Nahverkehr werde nicht zu einer deutlichen Verringerung des städtischen Pkw-Verkehrs beitragen. Deutliche Anreize zur Nutzung von Bussen und Bahnen müssten geschaffen werden, zum Beispiel durch eine Wiedereinführung steuerfreier Jobtickets, fordert der VDV.

Erst kürzlich hatte der Verband in einem ÖPNV-Sofortprogramm ein Maßnahmenpaket zur Luftreinhaltung vorgestellt. Man habe darin sieben kurzfristig realisierbare Maßnahmen herausgefiltert, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität in Städten beitragen könnten, lautet es in einer Pressemitteilung des Verbandes. „Dazu zählt unter anderem auch die Förderung zur Beschaffung von modernen emissionsarmen Euro-6-Dieselbussen, um kurzfristig zusätzliche ÖPNV-Angebote dort zu realisieren, wo Fahrverbote drohen. Denn die Einführung von E-Bussen kann nur schrittweise und nicht über Nacht erfolgen. Wir hoffen auch, dass das vom Bund beschlossene Sofortprogramm Saubere Luft dauerhaft zur Verfügung steht, um Investitionen in die Instandhaltung der Fahrzeugflotten und technischen Anlagen zu finanzieren“, macht Verbandspräsident Fenske deutlich.