Den Anteilseignern werde 120 Euro je Aktie geboten, teilte Akasol am 15. Februar in Darmstadt mit. Die Offerte liege rund ein Viertel über dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen drei Monate. Am Freitag hatte die Aktie zum Xetra-Handelsschluss etwas mehr als 104 Euro gekostet und damit mehr als doppelt so viel wie beim Börsengang im Jahr 2018.
Die Übernahme aller Aktien würde Borg-Warner rund 730 Millionen Euro kosten. Da Unternehmensgründer und Konzernchef Sven Schulz, der rund 47 Prozent der Anteile hält, und andere Gründer ihre Aktien verkaufen werden, hat sich der US-Konzern bereits 59 Prozent der Akasol-Papiere gesichert. Damit ist die von Borg-Warner gesetzte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie schon erreicht.
„Der Vorstand begrüßt die strategische Partnerschaft mit Borg-Warner, da sie für das Unternehmen eine hervorragende strategische Perspektive bietet. Borg-Warner teilt unsere Vision der emissionsfreien Mobilität und gemeinsam werden wir die Technologie- und Marktführerschaft von Akasol für hochentwickelte Batteriesysteme weiter ausbauen. Nachdem ich Akasol in den vergangenen zwölf Jahren als Hauptaktionär und Vorstandsvorsitzender aufgebaut und entwickelt habe, bin ich davon überzeugt, dass dies der richtige nächste Schritt für eine sehr vielversprechende Zukunft unseres Unternehmens ist, sodass ich gemeinsam mit den anderen Gründern beschlossen habe, meine Aktien Borg-Warner zum Angebotspreis anzubieten. Das ist ein klares Signal des Vertrauens in ihr attraktives Angebot. Auf Wunsch von Borg-Warner und aus eigenem Antrieb werde ich das Unternehmen als CEO zusammen mit meinem Kollegen Carsten Bovenschen, allen Gründern und dem Management Team weiterführen. Wir freuen uns sehr auf dieses neue Kapitel unserer Firmengeschichte“, erklärt Sven Schulz, Vorstandsvorsitzender von Akasol, in einer aktuellen Unternehmensmitteilung.
Die strategische Partnerschaft biete Akasol die Möglichkeit, unter Nutzung der globalen Plattform von Borg-Warner die ambitionierte Wachstumsstrategie im Elektromobilitätsumfeld umzusetzen und die Marktposition für Batteriesysteme weiter zu stärken. Dabei solle Akasol eigenständig und unter der Marke Akasol weitergeführt werden.
Das 2008 gegründete Darmstädter Unternehmen stellt Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lastwagen, Industriefahrzeuge sowie Schiffe her und will von der zunehmenden Elektrifizierung schwerer Fahrzeuge profitieren. Zu den Kunden gehören unter anderem Konzerne wie Daimler, Alstom und Volvo. Akasol wuchs zuletzt kräftig, steckt aber einem DPA-Bericht zufolge in den roten Zahlen. Die Mitarbeiterzahl lag Ende September 2020 bei rund 300.