Neue Erkenntnisse zum schweren Busunglück bei
Dresden (Foto: Arno Bachert / pixelio.de)
Die Firma des polnischen Unglücksbusses von Dresden hat nach Behördenangaben mehrfach gegen Arbeitszeit- und Pausenregeln verstoßen.
Zwischen Juli 2013 und Februar 2014 seien die Arbeitsbedingungen in drei Tochterfirmen des Unternehmens kontrolliert worden, sagte Lukasz Smierciak von der zuständigen Aufsichtsbehörde in Oppeln. Einer der Busse war in den Crash am Samstag verwickelt.
Ein Bus der Firma war in den Unfall mit inzwischen elf Toten am Samstag verwickelt. "Wir haben Unregelmäßigkeiten bei den Arbeitszeiten der Fahrer, den Pausen und den Erholungszeiten festgestellt", sagte Smierciak. So habe ein Fahrer sieben Stunden und 58 Minuten ununterbrochen hinter dem Steuer gesessen - erlaubt seien maximal viereinhalb Stunden.
Während die wöchentlichen Ruhezeiten zwischen Langstreckeneinsätzen 48 Stunden betragen sollten, seien in einigen Fällen die Fahrer nach 13 beziehungsweise knapp 18 Stunden wieder im Einsatz gewesen. In anderen Fällen hätten die Fahrer durchgehend mehrere Wochen lang an den Wochenenden ohne Ausgleich gearbeitet.
Auslöser der Kontrolle sei die Beschwerde eines ehemaligen Fahrers des Unternehmens gewesen, sagte Smierciak. Die Staatsanwaltschaft sei bereits eingeschaltet worden. Unternehmenschef Ryszard Wojcik widersprach dieser Darstellung. In allen Fällen sei es um einen Fahrer gegangen, dessen Vertrag nicht verlängert worden sei. Gleichzeitig betonte Wojcik das Bedauern des Unternehmens über das Unglück. "Wir tun alles, um die Folgen zu mindern", sagte er.