Solaris Urbino 12 electric in Hannover (Foto: Solaris)
Solaris Urbino 12 electric in Hannover (Foto: Solaris)

Die Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe hat gestern den Testbetrieb mit drei Elektrobussen Solaris Urbino 12 electric der neuen Generation gestartet.

Auf dem August-Holweg-Platz in Ricklingen feierte das Vekehrsunternehmen zusammen mit Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und weiteren geladenen Gästen sowie mit vielen Hannoveranern den Start Hannovers in Richtung Elektromobilität.

Solaris konnte sich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag für das Gesamtsystem, also die Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur, sichern. Die üstra hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit dem polnischen Unternehmen zusammengearbeitet und hat derzeit sowohl Diesel- als auch Hybridbusse von Solaris im Einsatz.

Achse mit zwei elektrischen Motoren / Kapazität der Batterie: 125 kWh

Die neuartigen Fahrzeuge sind mit der elektrischen Achse ZF AVE 130 mit zwei radnahen elektrischen Motoren ausgestattet. Dank dieser Neuerung sind die Urbino electric noch leichter und können eine größere Anzahl Passagiere befördern. Bei der in den Bussen verbauten Batterie handelt es sich um eine Lithium-Titanat-Batterie mit einer Gesamtkapazität von 125 kWh. Aufgeteilt wird diese Kapazität auf fünf sogenannte Batteriepacks, die jeweils 25 kWh fassen. Während der Fahrt haben die Fahrgäste zudem die Chance, den Batteriezustand und die Stromverteilung über einen Monitor zu verfolgen. Außerdem werden alle drei Busse testweise mit einer WLAN-Funktion ausgestattet. Eine Neuheit bildet zudem die doppelte Rampe für den barrierefreien Einstieg. Neben der elektrischen Rampe, die automatisch ausgefahren wird, gibt es erstmals auch eine manuell ausklappbare Variante.

Batterien werden in vier bis sechs Minuten nachgeladen

Die Lademasten, die während des Betriebs zum Einsatz kommen, wurden bereits Ende 2015 am August-Holweg-Platz installiert. Dort werden die Batterien der Busse mittels Schnellladeverfahren in nur vier bis sechs Minuten wieder nachgeladen. Ein auf dem Dach der Busse montierter Pantograph der Firma Schunk, also ein Stromabnehmer ähnlich wie bei den Stadtbahnen, wird per Knopfdruck ausgefahren und dockt sich an den Lademast an, sodass der Ladevorgang beginnen kann. In der nächtlichen Betriebspause werden die Busse zusätzlich auf dem Betriebshof Vahrenwald über einen weiteren Lademast sowie eine Steckverbindung geladen. Starten werden die drei Busse auf den Linien 100 und 200, die als repräsentative Ringlinien durch Hannovers Innenstadt führen. Die Länge der Linien beträgt jeweils 16 km mit insgesamt 42 Haltestellen und einer Fahrzeit von ca. 53 Minuten. Durch ihre kreisförmige Linienführung, kurze Haltestellenabstände und einen einzigen gemeinsamen Endpunkt am August-Holweg-Platz bieten die sogenannten „Erlebnislinien“ optimale Bedingungen für den Testbetrieb mit den Solaris-Elektrobussen.