Die klare, zähe Flüssigkeit kann auf jede Oberfläche aufgetragen werden – einschließlich Kunststoff, Glas, Holz, Metall, Edelstahl, Beton und Textilien. Kollidieren Tröpfchen mit der beschichteten Oberfläche, haften sie daran, werden absorbiert und trocknen aus. Die Beschichtung ist auch mit antiviralen und antimikrobiellen Materialien kompatibel, sodass der Formel Desinfektionsmittel wie Kupfer zugesetzt werden können. Materialwissenschaftler Jiaxing Huang und sein Team haben den Virenkiller in der Zeitschrift „Chem vorgestellt“.
Die Forscher fanden in Testreihen heraus, dass die beschichteten Oberflächen selbst beim Beschuss von Oberflächen mit Aerosolen – in einer um Größenordnungen höheren Konzentration als es für einen Innenraum typisch ist – immer noch dreimal mehr Tröpfchen auffangen als unbeschichtete Oberflächen.
Hauptbestandteile des Schutzfilms sind Polyelektrolyte, wasserlösliche Kunststoffverbindungen mit großer Kettenlänge. Das Material wird einfach mit einem Pinsel aufgetragen. Der Untergrund werde weder geschädigt noch verfärbt, versprechen die Forscher. Im Gegensatz zu unbehandeltem Plexiglas soll der Spuckschutz auch dann noch sauber aussehen, wenn sich Tröpfchen darauf abgelagert haben.
Huang plädiert dafür, auch nach dem Abklingen der Corona-Pandemie Oberflächen, die selten oder gar nicht berührt werden, wie Wände und sogar Vorhänge, zu imprägnieren, weil neben Covis-19 zahlreiche andere Krankheiten durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. „Wenn wir diese Oberflächen umfunktionieren, um Tröpfchen aufzufangen und darin enthaltene Viren zu vernichten, könnten sie zu funktionalen ‚Geräten‘ werden, die die Übertragung von Infektionskrankheiten durch die Luft reduzieren“, so Huang.