Die Abkürzung LIFT steht für „Leistungssteigerung und Innovationsförderung im Tourismus“ und zielt auf die Dekarbonisierung der Produktportfolios von Reiseveranstaltern ab. Diese sollen verstärkt klimafreundlichere Reiseangebote machen. In einem Co-Creation-Prozess mit dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) und Mitgliedsunternehmen von Futouris e.V. und forum anders reisen e.V. werden nun im Rahmen eines neu gestarteten Projekts Leistungskennzahlen (KPIs), Analyseinstrumente und Schulungsprogramme entwickelt. Diese sollen eine Berücksichtigung der Klimafußabdrücke von Reisen in der Produktgestaltung ermöglichen. Das Management und die Mitarbeiter der Reiseunternehmen sollen außerdem „für die Klimawirkung ihrer Angebote und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten“ sensibilisiert werden, um „nachhaltige Veränderungen in den Produktportfolios“ voranzutreiben.
Als Pilotunternehmen engagieren sich im Projekt die Dertour Group, Hotelplan Group, FTI Group, Gebeco, Chamäleon, Reisen mit Sinnen, Neue Wege Reisen und drp Kulturtours. Im April 2024 hatten sich Vertreter der Unternehmen mit dem Projektteam in einem Frankfurter Biohotel zu einem Workshop getroffen und erste Ansätze für Strategien zur Reduzierung von CO2e-Emissionen im Produktportfolio entwickelt. Der Fokus dabei lag auf der Erarbeitung von Instrumenten und Kennzahlen für die Analyse von Produktportfolios und der Diskussion möglicher Maßnahmen zur Emissionsreduktion, darunter die verstärkte Nutzung klimaschonender Verkehrsmittel und das Angebot klimafreundlicher Ausflüge. Außerdem wurden die Rahmenbedingungen für ein Schulungsprogramm zur Wissensvermittlung an Führungskräfte und Mitarbeiter ermittelt. Das Programm soll das Bewusstsein für die Klimaauswirkungen von Reiseprodukten schärfen.
Es sei bekannt, dass die Emissionen im Tourismussektor drastisch reduziert werden müssten, um die Klimaziele zu erreichen, meint Swantje Lehners, Futouris Geschäftsführerin für Projekte & Kooperationen. In der Praxis mangele es oft an klaren Vorstellungen und konkreten Maßnahmen. Deshalb wolle man nun diesbezüglich direkt im Produktmanagement ansetzen.
In der nächsten Projektphase sollen die entwickelten Ansätze in der Praxis erprobt und optimiert werden. Produktportfolioanalysen, die Entlarvung von Emissionstreibern und die Entwicklung konkreter Reduktionspfade sollen messbare Verbesserungen ermöglichen. Die Ergebnisse würden dann veröffentlicht und der gesamten Branche zugänglich gemacht. So soll eine breite Anwendung befördert werden.