Am 11. April 2025 hatten sich die Beteiligten auf eine Strategie geeinigt, die ermöglichen sollte, nach den „Turbulenzen“ rund um das Ausscheiden des Ex-TMV-Geschäftsführers Tobias Woitendorf die Arbeitsfähigkeit des Verbandes zu gewährleisten. Das Wirtschaftsministerium sollte eine Strukturkommission über die Zukunft des TMV ins Leben rufen, um den weiteren Weg der Förderung und Entwicklung des Tourismus langfristig, stabil und zukunftsfähig auszurichten. Die Arbeit an dieser „zukünftigen Struktur zur dauerhaften Stärkung des Tourismus“ kommt jedoch nicht voran. Das teilte der Vorstand des TMV mit und betonte den gegebenen Handlungsbedarf.
In der Branche, bei regionalen Tourismusorganisationen und auch bei den Mitarbeitern des TMV sorgt das Verhalten des Ministeriums für Verunsicherung, heißt es in einer Pressemitteilung. Seitens des TMV seien in den vergangenen Wochen alle vereinbarten Schritte vollzogen worden, um den Status eines zuverlässigen Fördermittelempfängers zurückzuerlangen. Die zum April erklärte Trennung vom damaligen Geschäftsführer wurde vollzogen, das Ausbleiben der für die Arbeit des TMV erforderlichen Fördermittel auf diese Weise verhindert und so eine drohende Insolvenz des Verbandes abgewendet. Verbandsintern habe der geschäftsführende Vorstand alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen und auch die Mitglieder in den Prozess eingebunden. Das mit dem Wirtschaftsministerium vereinbarte Vertragswerk habe bei einer Mitgliederversammlung auch die erforderliche Mehrheit gefunden.
Dennoch bleibt ein korrespondierendes Handeln des Wirtschaftsministeriums offenbar aus. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation hat der TMV-Vorstand deshalb einen Beschluss gefasst, wonach er folgende Forderungen an die Landesregierung stellt:
- die kurzfristige Umsetzung der am 11. April 2025 getroffenen Vereinbarung, insbesondere zur Schaffung einer stabilen Arbeitsstruktur,
- Klarheit über die Wiederbesetzung der Position des Tourismusbeauftragten, bzw. eines Tourismusverantwortlichen, für den vereinbarten Strukturprozess,
- eine verlässliche Ausstattung des Doppelhaushalts 2026/2027 gemäß der ursprünglichen Anmeldung,
- die strategische Ausrichtung der neuen Landesgesellschaft gemäß LTO 2030 unter Berücksichtigung des DMO-Entwicklungsprozesses in Verbindung mit dem geplanten Tourismusgesetz, sowie
- die verbindliche Einbindung des TMV in den Strukturprozess.
Scheitern die Bemühungen des Vorstandes, so dürfte der Fortbestand des TMV trotz Heilung der Angelegenheit in den Sternen stehen.
Der Vorstand des TMV umfasst 16 Personen, hinzu kommen die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Destinationen und Fachverbände sowie zahlreiche Verantwortliche in den Regionen und nicht zuletzt die rund 40 Mitarbeitenden des TMV. „Ihre Expertise ist für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft des Verbandes und des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern von großer Bedeutung. Mit ihnen gemeinsam wurde in der Vergangenheit bereits sehr weitgehend an einer zukunftsfähigen Tourismusorganisation gearbeitet. Wir halten es für wichtig, auch sie mit in den Strukturprozess einzubinden“, so Birgit Hesse, TMV-Präsidentin und zugleich SPD-Landtagspräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern.