Seit einer Woche stehen die aktuellen tragischen Vorfälle in München, Würzburg und Ansbach im Fokus der Berichterstattung. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, was Verkehrsunternehmen und deren Personal tun können oder müssen, wenn sie verdächtige Wahrnehmungen machen oder Krisensituation ausgerufen werden.
Die 1.100 bayerischen Busunternehmen befördern täglich über 2 Millionen Fahrgäste. Mehr als 25.000 Beschäftigte sind hierfür täglich verantwortlich im Einsatz und werden mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Aus aktuellem Anlass hat der LBO Informationen und Verhaltensregeln für die Busunternehmen und das Personal zusammengestellt.
Grundsätzlich gilt, gemäß den Auskünften des LBO, in allen Fällen, dass situationsbedingt gehandelt werden sollte. Allgemeingültige Aussagen, wie zu verfahren ist, können nicht getroffen werden. Allerdings sollte das Personal vorsorglich betrieblich auf derartige Situationen vorbereitet / geschult werden. Hierzu zählen unter anderem die nachfolgenden Punkte:
1.) Ruhe bewahren. Bei außergewöhnlichen Situationen sollte sich das Fahrpersonal ruhig und besonnen verhalten.
2.) Nicht den Helden spielen
3.) Deeskalationsstrategie, wichtig ist, dass das Fahrpersonal sich durch Aggressionen nicht mitreißen lässt. Oftmals gibt es schwierige Konfliktsituationen (z.B. aggressive Fahrgäste, betrunkene Fahrgäste, unhöfliche Schüler). Für diese Situationen muss der Fahrer/Fahrerin vorbereitet sind; er/sie sollte stets sachlich und höflich bleiben. Durch Deeskalations-/Stresspräventionstrainings können Busfahrer/innen im Umgang mit Konflikten und Eskalationen vorbeugend geschult werden. Sofern Personal entsprechend geschult werden soll, sollte dies auch in Abstimmung mit den örtlichen Sicherheits- und Ordnungsbehörden abgestimmt werden.
4.) Bei verdächtigen Beobachtungen Unterrichtung des Betriebs/der Leitstelle – unverschlüsselt/verschlüsselte Weitergabe über verdächtige Beobachtungen
5.) Notruf 110 / 112
Unter der Federführung des bayerischen Staatsministeriums des Innern wurde in Bayern bereits 2010 mit den Spitzenverbänden der bayerischen Verkehrswirtschaft, LBO und VDV, eine Sicherheitspartnerschaft begründet, die die kostenlose Mitnahme von uniformierten Polizisten in den öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet.
Seit vielen Jahren schult der LBO seine Mitgliedsunternehmen zum Thema „Sicherheit im Busverkehr“. Den Betrieben steht hierfür ein Leitfaden zur betrieblichen Schulung zur Verfügung. „Ich gehe davon aus, dass das Thema Sicherheit bei der obligatorischen Schulung des Fahrpersonals zunehmend an Bedeutung gewinnen wird“, so Präsident Heino Brodschelm (Burghausen).