Die Sonderausstellung spannt den Bogen von der Konsumrevolution des Mittelalters hin zur heutigen Textilindustrie. Im Fokus steht eines der wichtigsten Alltagsprodukte überhaupt – Stoffe. „Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis heute“ zeigt, wie Textilien vergangene und heutige Gesellschaften vernetzen, und dass Nachhaltigkeit damals schon lebenswichtig war.
Die faszinierende Geschichte der Produktion wird in der Ausstellung, des Handels und des Konsums von Stoffen ebenso beleuchtet, wie die Bedeutung der Kleidung für die mittelalterliche Gesellschaft. Vor allem die wirtschaftsstarken Hansestädte waren Orte, an denen nicht nur der Kommerz blühte, sondern die auch durch ihre Handelspolitik die Globalisierung des Alltags vorantrieben. Hochwertige Waren brachten Wohlstand für ganze Regionen und schufen ein nordeuropäisches Wirtschaftssystem als wichtiges Gut.
Auf dem Thema „Nachhaltigkeit“ liegt ein weiterer Schwerpunkt der Schau. Wie haben Textilien und ihre Produktionswege vergangene und heutige Gesellschaften miteinander vernetzt? Wie fair und nachhaltig waren Produktion, Handel und Umgang mit Kleidung im Mittelalter – und wie erleben wir die augenblickliche Situation? Welche Konsequenzen des Konsums ergaben sich im Mittelalter für Gesellschaft und Umwelt und wie sehen sie heute aus? Die Diskussion über Kleidung und Verschwendung, über faire Arbeitsbedingungen und Produktqualität hat eine lange Geschichte. Wie lässt sich der Bedarf an Textilien damit in Einklang bringen? Gibt es Lösungen für die aktuellen Krisen und wie sieht die Entwicklung der Stoffe und damit auch die Mode der Zukunft aus?
Die Sonderausstellung im Europäischen Hansemuseum wird durch ein abwechslungsreiches Bildungsprogramm mit Veranstaltungen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ergänzt. Darüber hinaus haben Gäste über eine eigens entwickelte Website die Möglichkeit, die Inhalte vor und während des Ausstellungsbesuchs zu vertiefen.