Das Unternehmen habe die Busproduktion Anfang Dezember 2019 gestoppt. Eine Wiederaufnahme sollte am 23. Dezember erfolgen, doch aus Liquiditätsgründen sei dies nicht möglich gewesen. Medienberichten zufolge sind aktuell 15.000 Arbeitsplätze gefährdet.

Temsa wurde Ende Mai 2019 an die Investmentgesellschaft True Value Capital Partners mit Sitz in der Schweiz verkauft. Im Zuge dessen seien auch Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber Banken teilweise beglichen worden, hieß es in der bisher einzigen öffentlichen Erklärung von Temsa. 2020 sollte dann eine Restrukturierung der restlichen Schulden erfolgen. Doch die Banken gingen scheinbar nicht darauf ein und verlangten die Rückzahlung der Kredite und leiteten Zwangsvollstreckungen ein. Daraufhin sah sich Temsa nach eigenem Bekunden gezwungen, sämtliche Aktivitäten (inkl. Produktion) vorübergehend einzustellen.

Das Unternehmen sei zuversichtlich, so schnell wie möglich seine Schulden zu begleichen und die Aktivitäten wieder aufzunehmen und fortzusetzen. Aus einem Auslandsgeschäft habe Temsa bereits 26 Millionen Dollar erhalten.

Spekuliert wird in der Türkei außerdem darüber, dass die Sabanci-Gruppe, zu der Temsa vor seinem Verkauf an die Investmentgesellschaft gehörte, ihr ehemaliges Tochterunternehmen samt Schulden zurückkaufen wolle.