Baden-Württemberg will für die Einführung der blauen Plakette kämpfen, um die Luftverschmutzung etwa in der Landeshauptstadt Stuttgart in den Griff zu bekommen. „Ohne geht es nicht“, sagte Uwe Lahl, Amtschef im Verkehrsministerium. Die blaue Plakette würden nur Fahrzeuge erhalten, die so sauber sind, dass sie die Euro-6-Norm erfüllen.

Vor allem älteren Dieselfahrzeugen könnte damit in vier, fünf Jahren die Einfahrt in Umweltzonen untersagt werden. Diesel gelten als Hauptverursacher der Luftverschmutzung mit Stickoxiden.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lehnt die blaue Plakette bislang ab. 

Stuttgart kann die EU-Grenzwerte sowohl für Stickoxide als auch für Feinstaub seit Jahren nicht einhalten. Die innenstadtnahe Schadstoffmessstelle Neckartor gilt als eine der schmutzigsten Ecken bundesweit. Vom 15. Oktober an kann es wieder Feinstaubalarme geben, bei denen die Autofahrer aufgerufen werden, ihren Wagen freiwillig stehen zu lassen. Um die Akzeptanz zu steigern, führt Stuttgart ein Feinstaubticket für Bus und Bahn zum halben Preis ein. „Wir wollen es freiwillig schaffen, die Grenzwerte einzuhalten“, sagte Kuhn. Klappe das nicht, brauche es Fahrverbote – sonst drohten Strafzahlungen an die EU. Auch Kuhn will die blaue Plakette, sieht sich aber vom Bund im Stich gelassen.