Die Studie zeigt: Busreisende tragen in Bayern nicht nur zur Sicherung der gut 23.000 Arbeitsplätze im Reiseverkehr und in der Nahversorgung mit Bussen bei. Sie generieren über Zusatzausgaben auch eine sechsfache Multiplikatorwirkung an Arbeitsplätzen über andere Branchen hinweg. Gleichzeitig entlastet der Bus als effizientes und platzsparendes Verkehrsmittel die stark frequentierten Urlaubsregionen und gleicht räumliche und zeitliche Mobilitätsspitzen aus.
„Nachhaltige Mobilität braucht starke Partner – und der Reisebus ist einer der stärksten. Er bringt auch Menschen in der Fläche umweltschonend ans Ziel und sorgt gleichzeitig für wirtschaftliche Impulse in allen Regionen Bayerns“, betonte Tourismusministerin Michaela Kaniber im Vorfeld der offiziellen Studienpräsentation in München.
Reisebusverkehr spielt zentrale Rolle
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass der Reisebus als das umweltfreundlichste motorisierte Reiseverkehrsmittel nicht nur für Zielgruppen wie Schulklassen, Vereine oder Seniorengruppen eine nachhaltige, bezahlbare und gemeinschaftliche Reiseform bietet. Wachstumspotentiale ergeben sich laut der Studie vor allem bei klimabewussten, kaufkräftigen Reisenden mit hohem Qualitätsanspruch sowie bei jungen Erwachsenen, die bereit sind, für nachhaltige, bequeme und erlebnisorientierte Reiseformen mehr zu bezahlen. Hier spielen auch die Digitalisierung und der Umstieg auf Elektromobilität eine wichtige Rolle.
„Der Reisebus vereint ökologische Effizienz mit hoher Wirtschaftswirkung. Er ist ein unterschätzter Schlüssel zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung in Bayern - und zwar insbesondere in der Fläche, denn anders als die Bahn kommt der Bus überall hin“, erklärte Dr. Andrea Möller, Projektleiterin der dwif GmbH.
Zusätzlich wurden Handlungsempfehlungen zur besseren Integration des Busreiseverkehrs in die Tourismusstrategien vor Ort formuliert – etwa durch gezielte busfreundliche Infrastrukturmaßnahmen, wie optimierte Zufahrtsmöglichkeiten, Haltepunkte und Busparkplätze, eine Qualitätsverbesserung im Empfang und Willkommensservice für Gruppen sowie aktive Kooperationen zwischen Busunternehmen und Destinationen. Zudem können digitale Lösungen zur Besuchererfassung und -lenkung Gruppen besser verteilen und Spitzenzeiten entzerren.
LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl resümiert: „Unsere Studie zeigt klar: Wer den nachhaltigen Tourismus in Bayern fördern will, kommt am Reisebus nicht vorbei. Er ist Rückgrat für Mobilität, Klimaschutz und wirtschaftliche Wertschöpfung – gerade auch im ländlichen Raum. Reisebusse sollten daher als Bestandteil nachhaltiger Mobilitätsstrategien in die Tourismuskonzepte integriert werden – inklusive Umweltaspekten, Verkehrsentlastung und Barrierefreiheit“.