Um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis beworben hatte sich die Stiftung Zollverein einerseits mit ihren Forschungsarbeiten rund um das Thema Energie, andererseits mit entsprechenden Pilotprojekten – etwa in den Bereichen Klimaresilienz und Mobilität – sowie Artenschutzmaßnahmen und partizipativer Quartiersarbeit. „Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht als Einzelmaßnahme, sondern als durchgängiges und verbindendes Prinzip, das in allen Tätigkeitsfeldern verankert ist“, so Christoph Tesche, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. Den Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises wertete er als „eine großartige Anerkennung“ und zugleich Ansporn, den beschrittenen Weg als Transformations- und Zukunftsstandort konsequent weiterzuverfolgen.

Schon früh habe sich der Zollverein auf Klimaneutralität ausgerichtet, innovative Technologien erprobt, Bienen, Schafe und Ziegen auf sein Gelände geholt und zugleich neue Räume für Bildung, Forschung und Kreativität eröffnet. Nachbarschaft und Welterbe seien dabei bewusst zusammengeführt, Schwellen gesenkt und Offenheit gelebt worden – von inklusiven Angeboten bis hin zu Formaten, die den Austausch zwischen den Generationen und Kulturen fördern. Die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises habe sich beeindruckt gezeigt von der Diversität und Ganzheitlichkeit der Projekte und Maßnahmen. Bei der Stiftung Zollverein würden ökologische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Dimensionen der Nachhaltigkeit nicht separat gedacht, sondern in jeder Aktivität eng miteinander verknüpft. Jede Maßnahme sei Teil einer konsistenten Gesamtstrategie, die das Ziel verfolge, einen „Ort für alle“ zu schaffen – offen für Beteiligung, geprägt von sozialen Themen und getragen vom Anspruch, nachhaltig Wirkung zu entfalten.

 

Vom leistungsstärksten Bergwerk der Welt zur weltweit „schönsten Zeche“

Damit komme die Stiftung Zollverein nicht zuletzt ihrem Auftrag nach, das UNESCO-Welterbe Zollverein zu bewahren und zu entwickeln. Als Eigentümerin der übertägigen Gebäude und Anlagen kümmert sich die Stiftung um die „schönste Zeche der Welt“, die seit dem Jahr 2001 zum Welterbe gehört. Zeche und Kokerei Zollverein würden so als identitätsstiftendes Denkmal bewahrt und mit musealen Angeboten, Konzerten und Veranstaltungen kulturell bespielt. Mit rund 1,7 Millionen Besuchen jährlich ist der Zollverein die größte Touristenattraktion im Ruhrgebiet und mit zahlreichen Unternehmen aus der Kreativ- und Innovationswirtschaft ein wachsender Wirtschaftsstandort.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde zum nunmehr 18. Mal verliehen. Die Bewertung und Entscheidung in den verschiedenen Kategorien fällen insgesamt 240 unabhängige Juroren aus den Disziplinen Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft.