Wie bereits andere, jüngst veröffentlichte Tourismus-Studien kommt auch die Analyse der Stiftung für Zukunftsfragen zu dem Schluss: Nach den Corona-Jahren befindet sich die Branche wieder im Aufwind. Die Reisefrequenz hat mit 61 Prozent das Niveau von 2019 erreicht und gegenüber dem Vorjahr drei Prozentpunkt zugelegt. Zwei von fünf Befragten sind sogar mehrmals im Jahr verreist.

Die Reisedauer zeigte sich in der Befragung abhängig vom Ziel. Dabei überrascht, dass innerhalb Deutschlands etwas länger verreist wird, Reisen ins Ausland wurden kürzer geplant. Fernreisen haben dennoch zugenommen, vor allem der asiatische Raum stand bei den Befragten hoch im Kurs. Ebenfalls eine Überraschung: Die Ausgaben für Urlaub haben 2023 zumindest bei den Befragten einen neuen Höchststand erreicht: Im Schnitt gaben die Menschen stolze 1.538 Euro für die Reisen aus, die sie unternommen haben.

Diese Entwicklung steht vermutlich dennoch mit gestiegenen Kosten in Zusammenhang, denn: Die Kosten pro Urlaubstag sind durchweg gestiegen. Vor allem Spanien macht hier mit einer beachtlichen Teuerungsrate auf sich aufmerksam – satte 19 Prozent Mehrkosten müssen Urlauber berappen, wenn sie sich nach Spanien aufmachen. Dennoch rangiert Spanien auf Platz eins in der Beliebtheitsliste der Befragten. Dafür sind die Türkei und Griechenland vergleichsweise ordentlich abgerutscht.

Erstaunlich: Skandinavien schaffte es erstmals auf Platz drei in der Beliebtheitsskala. Zurückgeführt wird die Entwicklung darauf, dass Reisende zum einen mit dem eigenen Pkw nach Skandinavien kommen können und der Norden Europas noch immer als sehr sichere Reiseregion wahrgenommen wird. Alles in allem bleibt dennoch Deutschland der Deutschen liebstes Reiseziel, trotz eines Rückgangs um drei Prozentpunkte.

Erfreulich ist der auch in der Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen beobachtete Trend, dass die Reiseabsichten der Menschen in Deutschland trotz aller Krisen weiter leicht steigen. Fast drei Viertel der Befragten gaben an, bereits ihre nächste Reise zu planen. Fernreisen erweisen sich dabei weiterhin als Gewinner im Ranking der beliebtesten Reiseziele. Für 2024 erwartet die Branche also insbesondere dort ein deutlicher Zuwachs.