Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) ist ein Gerät, das einen kontrollierten Stromstoß abgibt und bei einem plötzlichen Herzstillstand zur Wiederbelebung eingesetzt werden kann. In einem entsprechenden Notfall sei eine adäquate Versorgung in den ersten Minuten überlebensentscheidend, so der Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien (SPD). Die zügige Verfügbarkeit eines Defibrillators erhöhe die Überlebenschancen der Betroffenen erheblich. Leider zeige die Statistik, dass man im Raum Rostock in puncto Erster Hilfe noch viel Nachholbedarf habe. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte auf den Fahrtrouten in Güstrow wolle man in den Stadtbussen dort mit der Ausrüstung mit AED beginnen.
„Im Notfall kommt es vor allem auf die Versorgung in den ersten Minuten an. Leider zeigt die Statistik, dass wir in puncto Erster Hilfe noch viel Nachholbedarf haben. Nur wenige Menschen wissen, was sie zu tun haben. Darum unterstützt der Landkreis Maßnahmen, die dazu beitragen, schnelle und verständliche Hilfe in die Fläche zu bringen“, betonte Landrat Sebastian Constien.
Die Mitstreiter des nachahmenswerten Projektes (v.l.n.r.): Geschäftsführer Jonas Graßoff (Stadtwerke Güstrow), Sebastian Constien (Landrat), Thomas Nienkerk (rebus Geschäftsführer), Steffen Büchner (Kinder- und Jugendarzt ), Johannes Ulrich (Notarzt), Thomas Lange (Rettungssanitäter), Ralf-Peter Odebrecht (Leiter Eigenbetrieb Rettungsdienst), Geschäftsführerin Ute Frahm (Wohnungsgesellschaft, WGG) und Thomas Bürger (KMG Güstrow Geschäftsführer) Foto: Regionalbus Rostock GmbH
Rund 65.000 Herztote in Deutschland
In einer Notsituation kann der sofortige Einsatz eines Defibrillators den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die zügige Verfügbarkeit eines Defibrillators erhöht die Überlebenschancen der Betroffenen mit einem Herzstillstand erheblich. Mit Hilfe von Defibrillatoren können gefährliche Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern unterbrochen und die Ersthelfer bei der Herzdruckmassage angeleitet werden, dabei führt den Ersthelfer das Gerät dank Sprachführung Schritt für Schritt durch den Prozess. Nach Schätzungen sterben rund 65.000 Menschen in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod.
„Wir wünschen uns, dass unsere gemeinsame Aktion auf eine große Resonanz bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt trifft, die hiervon profitieren sollen. Güstrow wird ein Stück sicherer, wenn wir die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit einem Defibrillator lebenserhaltend überbrücken können“, erklärte der Initiator Steffen Büchner. „Jede noch so kleine Spende kann dabei helfen. Es muss unser Ziel sein, den plötzlichen Herztod, wo es geht, zu vermeiden“, so der Güstrower Arzt Steffen Büchner.
Die Initiative geht laut Rebus auf Büchner und den Förderverein des Luftrettungszentrums Christoph 34 zurück. Der Landkreis Rostock unterstützt dieses Bündnis zusammen mit der Wohnungsgesellschaft Güstrow und den Stadtwerken Güstrow. Zwar stünden Defibrillatoren bereits in vielen öffentlichen Gebäuden zur Verfügung, diese seien aber im Notfall nicht immer zugänglich. „Unsere Stadtbusse sind jedoch fast rund um die Uhr unterwegs“, so Rebus-Chef Thomas Nienkerk
Ein Defibrillator kostet etwa 1.700 Euro, was auch für Reisebusunternehmen durchaus erschwinglich ist. Folgekosten entstehen durch die Schulung, Wartung und Ersatzakkus. Die ersten Defibrillatoren sind heute auf den Güstrower Stadtbuslinien 201, 202 und 203 angebracht worden. Entsprechende Schulungen des Fahrpersonals haben bereits stattgefunden.
Im Güstrower Stadtverkehr macht ein auffällig gestalteter Bus auf das Projekt aufmerksam. Das orangefarbene Fahrzeug zeigt neben Informationen zur Initiative auch die beteiligten Partner und den Rettungshubschrauber Christoph 34. Zudem haben alle Busse, die bereits ausgestattet sind, einen entsprechenden Aufkleber auf der Türseite, damit das lebensrettende Potenzial auch bestmöglich genutzt werden kann.
Hintergrund Defibrillator
Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) ist ein Gerät, das einen kontrollierten Stromstoß abgibt und bei einem plötzlichen Herzstillstand zur Wiederbelebung eingesetzt werden kann. Wo sich ein Defibrillator befindet, ist durch die Abkürzung „AED“ oder ein grünes Hinweisschild mit Herz-Symbol erkennbar. Ein AED sieht ähnlich aus wie ein Verbandskasten oder ein kleiner Werkzeugkoffer. An den Kasten sind zwei Kabel angeschlossen, an deren Enden sich etwa postkartengroße Aufkleber befinden – die sogenannten Elektroden. Über sie wird das Gerät mit der bewusstlosen Person verbunden. Ein Defibrillator ist im Notfall leicht zu bedienen: Über eine eingebaute Sprachfunktion gibt er an, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu tun sind. Weitere Informationen unter www.gesundheitsinformation.de/wie-benutzt-man-einen-automatisierten-externen-defibrillator-aed.html