Nahverkehr in Gera
Nahverkehr in Gera

Rund zwei Jahre nach der Insolvenz des städtischen Verkehrsbetriebs hat der Geraer Stadtrat weitere Weichen für einen Neustart des Bus- und Bahnverkehrs gestellt.

Demnach sollen die Linien künftig von einem neugegründeten Unternehmen bedient werden, das zu 100 Prozent der Stadt gehört. Für eine Direktvergabe an diese GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH stimmten am Donnerstagabend nach Angaben eines Stadtsprechers 29 Stadträte. Sechs stimmten dagegen und vier enthielten sich. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren.

Seit der Pleite des alten Verkehrsbetriebs - eine Tochter der ebenfalls insolventen Stadtwerke Gera AG - fahren die Busse und Bahnen weiter als sogenannte Notmaßnahme. Dies ist laut Stadt aber nur noch bis Ende September möglich. Aktuell geht es um jährlich rund 3,25 Millionen Fahrplankilometer.

Knackpunkt ist allerdings, dass das neue Unternehmen bisher über keine Fahrzeuge verfügt. Die soll es vom Insolvenzverwalter erwerben, ebenso wie Gleisanlagen und das Personal des alten Verkehrsbetriebs. Finanziert werden soll dies über einen Kredit von 29,5 Millionen Euro, den die bereits hoch verschuldete Stadt vor rund einem halben Jahr beschlossen hat. Eine Genehmigung der Kommunalaufsicht dafür steht aber noch aus.