Annaberg-Buchholz im Vogtland. Hierher waren die Schüler unterwegs, als der Bus in eine Böschung raste
Annaberg-Buchholz im Vogtland. Hierher waren die
Schüler unterwegs, als der Bus in eine Böschung raste

Bei dem Busunglück am Freitag mit einem Toten und Dutzenden Verletzten nahe Erfurt ist der Fahrer zu schnell unterwegs gewesen. Gegen den 35 Jahre alten Fahrer aus Österreich werde wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt.

Eine Auswertung des Fahrtenschreibers des Busses habe eine Geschwindigkeit von 119 Stundenkilometern ergeben. Erlaubt sei maximal Tempo 100.

Die genaue Ursache für den Unfall am Freitag sei damit aber noch nicht erklärt, so der Sprecher. Einen Haftgrund gebe es nicht, so dass der Fahrer auf freiem Fuß bleibe.

Busunternehmer sichert Opfern Hilfe zu

Nach dem schweren Busunglück mit einem Toten und Schwerverletzten am Freitag bei Erfurt hat das Busunternehmen den Opfern und ihren Angehörigen Unterstützung zugesichert. Ihnen gelte sein Mitgefühl, sagte Geschäftsführer Erich Krautgartner am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir versuchen alles Mögliche, um ihren Schmerz zu lindern und ihnen beizustehen.“ Wie das Unternehmen mit Sitz im österreichischen Ried konkret helfe, stehe noch nicht fest. Dazu gebe es aber Kontakte zu der Schule in Annaberg-Buchholz, deren Schüler in dem Bus auf der Heimreise von einer Englandfahrt waren.

Tausend Menschen kamen am Sonntag in Annaberg-Buchholz zu einer  zur Gedenkfeier für die Opfer des Unfalls. Der bei dem Unfall verstorbene  kleine Junge ist der Sohn einer Lehrerin. Er war zusammen mit seiner Mutter und ihren Schülern auf Klassenfahrt in England. Alle 60 Kinder und Jugendlichen sowie ihre Begleiter, die im Bus saßen, wurden verletzt, 25 von ihnen schwer. Dabei waren es nur noch wenige Stunden Fahrt bis nach Hause, als der Bus nach einem Überholmanöver auf der Autobahn 4 von der Fahrbahn abkam, in eine Böschung raste und umkippte.

Angesichts der Zerstörungen an dem Fahrzeug, sei er dankbar, dass nicht noch Schlimmeres passiert sei, sagt Schulpfarrer Matthias Brand, der die Predigt in der St. Annenkirche hält. „Viele unserer Schüler sind bei dem Unfall bewahrt worden.“